Er sorgte in Planica für ein Highlight - danach spielte sein Körper verrückt.
Das Weltcup-Finale in Planica hat mit einem echten Paukenschlag begonnen. Gregor Schlierenzauer segelte in der Skiflug-Qualifikation auf die Weltrekord-Weite von 253,5 Metern. Er musste nach der Landung jedoch in den Schnee greifen, deshalb zählt die Weite nicht als Bestmarke.
Dem 28-Jährigen war das herzlich egal: "Es war der weiteste Flug meines bisherigen Lebens. Dieses unbeschreibliche Gefühl bleibt ein ganzes Leben lang. Ich sehe es nur positiv und empfinde überhaupt keine Wehmut."
Nach schwierigen Jahren mit Auszeit, Verletzungen, Comebacks, Kritik und Formtiefs zündete Schlierenzauer in Planica eine Rakete - und erinnerte an jene Tage, in denen er die Szene dominierte, mit 53 Erfolgen in acht Jahren zum besten Skispringen aller Zeiten aufstieg.
"Konnte nicht richtig sprechen"
Für ihn war der Flug nach einer Saison mit vielen Tiefen und wenig Höhen auch eine Genugtuung: "Ich habe immer gewusst, dass ich das nötige Potenzial habe", erklärte er der Tiroler Tageszeitung. Ob Schlierenzauer das Gefühl mitnehmen kann, werden die Wettkampf-Tage in Planica zeigen. Die Stunden danach waren für ihn jedenfalls prägend.
"Die erste Stunde danach konnte ich nicht richtig sprechen", gestand er: "Mittags habe ich mich eine Stunde hingelegt, aber auch das hat nicht geholfen. Erst nachdem ich am Nachmittag laufen war, ist der Adrenalinspiegel gesunken."