Schwere Vorwürfe

Snowboarderin: Verband trieb mich in Depression

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Snowboarderin war als 34-Jährige aus Kader gefallen - Monate später Depression diagnostiziert - Nächste Woche Weltcup-Comeback.

München. Die deutsche Snowboarderin Silvia Mittermüller hat eine Depression im Jahr 2018 öffentlich gemacht und dem deutschen Verband die Mitschuld an der Erkrankung gegeben. "Der Verband hat mich da reingetrieben", sagte die 36-jährige Münchnerin dem "Spiegel" (Samstag).

Der Verband Snowboard Germany hatte ihr nach den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang mitgeteilt, dass sie künftig nicht mehr zum Kader gehöre und daher finanziell auch nicht mehr gefördert werde. In Südkorea hatte sich die Freestyle-Snowboarderin im Wettkampf am Knie verletzt. "Man sagte mir ins Gesicht: Du hast keine sportliche Zukunft", sagte sie. "Ich sei zu alt und zu verletzt, um je wieder auf Weltcupniveau fahren zu können."

Aus in der Nationalmannschaft

Durch das Aus in der Nationalmannschaft habe sie ihre Anstellung als Sportsoldatin und die Unterstützung durch die Deutsche Sporthilfe verloren. Im Sommer 2018 sei eine "schwere depressive Episode" diagnostiziert worden. Im "Spiegel"-Artikel berichtet sie zudem von konkreten Suizidplänen und stationären Behandlungen. Erst 2019 habe sich ihr Zustand gebessert.

Verbands-Sportdirektor Andreas Scheid sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass Snowboard Germany nichts von der Erkrankung gewusst habe und oft versucht habe, Mittermüller zu helfen. Er habe er sich dafür eingesetzt, dass die Snowboarderin an einem Olympiastützpunkt trainieren könne. "Wir haben sie unterstützt, konnten sie aber nicht mehr fördern." Im Hinblick auf Olympia 2022 in China oder 2026 in Italien müsste man sich auf junge Athleten fokussieren.

Mittermüller will aktuell wieder Weltcups bestreiten. Scheid hatte schon in der Vergangenheit öfter gesagt, dass der Verband sie für Wettkämpfe melden würde, sollten deutsche Startplätze frei sein. Beim Weltcup nächste Woche in Calgary will Mittermüller antreten.

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