Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl hat an seinem 40. Geburtstag scharfe Kritik am ÖSV geübt. Der Niederösterreicher fühlt sich als "Sportler zweiter Klasse" und beklagt fehlende Wertschätzung sowie Geld für professionelles Training.
Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl hat an seinem 40. Geburtstag scharfe Kritik am Österreichischen Skiverband geübt. Der Niederösterreicher gab an, sich beim ÖSV als "Sportler zweiter Klasse" zu fühlen. Die fehlende Wertschätzung sei ein Mitgrund, weshalb er nach dieser Saison seine Karriere beende.
Geldmangel für professionelles Training
"Für Snowboard ist nie Geld da", kritisierte Karl. "Wir können nie nach Übersee fahren zum Trainieren. Wir sind eine extrem erfolgreiche Sparte des ÖSV, aber es ist einfach kein Geld da, damit wir wirklich professionell trainieren." Dieser Zustand nage seit Jahren an ihm, die Leistungen der Snowboarder würden nicht gewürdigt.
Hirschers bissige Antwort
Eine Anekdote mit Marcel Hirscher verdeutlicht die Situation: "Ich habe Marcel Hirscher einmal gefragt, was ich denn tun müsse, damit ich in Österreich Sportler des Jahres werde. Er hat gesagt: 'Du musst dein Snowboard in zwei Hälften teilen.'" Karl fügte hinzu: "Skifahren ist bei uns die Obersportart. Wenn du in Österreich Skifahrer bist und auch noch beim ÖSV, dann geht jeder vor dir in die Knie."
Karriereende und neue Ziele
Nach dieser Saison beendet der 40-Jährige seine Snowboard-Karriere. Danach will er an Ultra-Radrennen teilnehmen. Mental werde es von Jahr zu Jahr anstrengender, ständig mit den gleichen Problemen konfrontiert zu sein.