Große Namen fehlten

WM-Abfahrtstraining als Mutprobe

Teilen

Görgl, Vonn, Fischbacher verzichteten - Riesch hat Fieber.

Super-G-Weltmeisterin Elisabeth Görgl hatte auf einen Start verzichtet. Ebenso die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, die noch an den Nachwirkungen der Gehirnerschütterung leidet. Und die fiebrige Lokalmatadorin Maria Riesch schwang bereits nach dem ersten Tor ab. Das erste Damen-Abfahrtstraining am Mittwoch bei der WM in Garmisch-Partenkirchen war nur bedingt aussagekräftig. Für Regina Mader hatte es allerdings Wert, sie wurde Fünfte und brachte sich im Kampf um den noch offenen vierten ÖSV-Startplatz in die bessere Position.

Die Bestzeit in dem eine halbe Stunde später gestarteten Training erzielte die Französin Marie Marchand-Arvier, die sich vor der Schweizerin Lara Gut (0,10 Sekunden zurück), der Französin Ingrid Jacquemod (0,33), der Schwedin Anja Pärson (0,84) und Mader (0,94) durchsetzte. Viele Läuferinnen hatten mit der sehr anspruchsvollen Strecke Probleme, Gut hatte ihre Freude damit. "Ich bin klein und froh, wenn es aufs Skifahren ankommt", sagte das Leichtgewicht, dass bei anderen Abfahrten einen körperlichen Nachteil hat.

"Ich fahre immer voll"
Gut in Szene gesetzt hat sich Mader, die sich gegen Nicole Schmidhofer (3,39 zurück) einen Vorteil herausarbeitete. "Ich fahre immer voll, schon im ersten Training. Wir fahren hier auch keine richtige Qualifikation, der Gesamteindruck ist wichtig", meinte die 25-jährige Tirolerin, die in der Super-G-WM-Aufstellung gegen Nicole Hosp das Nachsehen gehabt hatte. Auf den Lauf auf relativ finsterer Strecke hatte sie sich gut einstellen können.

Schmidhofer, die nach einem Seitenbandeinriss im rechten Knie im Jänner pausieren hatte müssen, war ob des großen Abstandes zur Spitze überrascht. "Ich hatte nicht gedacht, dass der Trainingsrückstand so gravierend ist. Es war brutal schnell, bei der Junioren-WM hier (Bronze 2009/Anm.) war es um einiges leichter. Regina ist in guter Form, ich sehe das hier auch als Training für mich", meinte die Steirerin.

Fischbacher geht es besser
Anna Fenniger landete auf Rang sieben (1,17), trotz WM-Rang fünf im Super-G kann sie sich mit der Kandahar noch nicht ganz anfreunden. "Spaß ist was anderes. Gleich schwierig, dunkel und eisig wie gestern", sagte die Salzburgerin, die wie Görgl und Fischbacher WM-Fixstarterin ist.

Görgl hatte am Vormittag ein Slalom-Training absolviert und sich gegen den Abfahrts-Zeitlauf entschieden. Fischbacher geht es nach der am Vortag beim Super-G-Sturz erlittenen Fersenbeinprellung bereits besser, sie sollte am Donnerstag im zweiten Training am Start sein.

Wann Vonn wieder auf der Piste zu sehen sein wird, macht sie tagtäglich von ihrer aktuellen Verfassung anhängig. Riesch ging mit dem Sprint-Auftritt auf Nummer sicher. Entscheidend, um an einer Abfahrt teilnehmen zu können, ist der Start aus dem Häuschen, der Kurs muss im Training nicht vollständig absolviert worden sein. Die deutsche Super-G-Bronzemedaillengewinnerin hatte Mittwochfrüh Fieber.

Schwer taten sich im Training Michaela Kirchgasser (3,08) und Nicole Hosp (6,12), die (vorbehaltlich der offiziellen Nominierung am heutigen Abend) neben Görgl und Fenninger die Super-Kombination bestreiten werden. "Finster war's. Sagt mir einen, der in so einem finsteren Loch keine Angst hat. Wobei Angst hatte ich zuerst keine, aber dann hat es mich übermannt", gestand Kirchgasser, die von einer "Mutprobe" sprach.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.