Nach WM-Aus

Bosnier schimpfen über Skandal-Schiri

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Schock nach Niederlage gegen Nigeria sitzt tief.

Der WM-Traum von Debütant Bosnien-Herzegowina ist bereits nach dem zweiten Match zu Ende. Nach dem unglücklichen 1:2 gegen Argentinien mussten sich die Bosnier am Samstag (Ortszeit) auch Nigeria mit viel Pech 0:1 geschlagen geben. Edin Dzeko und Co. kochten nach dem frühen Aus vor Wut und hatten den Schuldigen schnell gefunden.

"Der Schiedsrichter war eine Schande für diesen Wettkampf. Wir fahren nach Hause. Wir sind traurig darüber. Aber ich denke, der Schiedsrichter sollte nach Hause fahren, denn er hat das Resultat verändert, er hat das Spiel verändert. Deswegen haben wir verloren", ärgerte sich Bosniens Stürmer Edin Dzeko nach der bitteren Pleite in Cuiaba über das Team des neuseeländischen Referees Peter O'Leary.

"Wir haben nach dem Tor versucht, zurückzukommen. Davor war offensichtlich ein Foul an unserem Kapitän. Und als ich das Tor geschossen habe, war das niemals Abseits", ergänzte der Angreifer von Manchester City. Ähnlich war die Reaktion in der Heimat. "Diebstahl in Cuiaba", schrieb die Zeitung "Dnevni Avaz".

Coach Safet Susic verzichtete hingegen auf eine Schiedsrichter-Schelte und suchte die Gründe für das Scheitern im eigenen Lager: "Wenn die meisten nicht auf ihrem normalen Level spielen, ist es schwer für uns zu gewinnen." Nigeria sei einfach entschlossener gewesen.

"Wir wussten, sie würden stark sein, aber sie haben uns mit ihrer Geschwindigkeit und ihren Bewegungen überrascht. Sie haben Angriffsfußball gespielt, sie wollten wirklich gewinnen", sagte Susic. Das abschließende Match am Mittwoch gegen den Iran wollen die Bosnier mit voller Motivation absolvieren. Für Sturm-Graz-Legionär Anel Hadzic bietet sich da die letzte Chance auf WM-Einsatzminuten.

Erleichterung bei Gold-Torschützen
Bei Nigeria war Torschütze Peter Odemwingie der gefeierte Held. Der erste Sieg bei einer WM seit 16 Jahren brachte den amtierenden Afrikameister auf Achtelfinalkurs. "Das Tor bedeutet mir eine ganze Menge. Für mein Vaterland zu spielen, ist eine Ehre und eine Freude. Ich musste das für mein Land tun", erklärte der Stürmer von Stoke City, dem Arbeitgeber von ÖFB-Teamkicker Marko Arnautovic.

Dieses Gefühl hatte er lange nicht auskosten können. Odemwingie war bei Trainer Stephen Keshi in Ungnade gefallen, weil er sich über seine Nichtberücksichtigung für den Afrika Cup mokiert hatte. Doch zur WM begnadigte Keshi den Sohn eines nigerianischen Vaters und einer russischen Mutter, der 1981 im heute usbekischen Taschkent geboren wurde. "Es gibt kein besseres Comeback, als bei einer WM zu spielen und zu treffen", sagte Odemwingie.

Bilder zu Bosnien gegen Nigeria


 
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