Auf ihrem Hengst Augustin zeigt die 26-Jährige eine gelungene Musikkür.
Mit einer äußerst gelungenen Darbietung in der Musikkür sind Victoria Max-Theurer und ihr Hengst Augustin bei den Olympischen Spielen in London zu einem Topergebnis getanzt. Zu einem Medley von Phil Collins und Genesis inklusive "Dance into the light" erhielten die beiden 79,053 Prozentpunkte und landeten damit auf Rang 13. Für Max-Theurer ist es das beste Olympiaergebnis nach den Rängen 20 in Athen 2004 und 27. in Peking/Hongkong 2008.
Kompliment vom Trainer
Trainer Wolfram Wittig empfing die Reiterin mit einer herzlichen Umarmung. "Toll gemacht! Sie hat das Pferd über alle drei Prüfungstage fantastisch präsentiert, es hat eine Riesengaude gemacht", sagte er. "Heute waren zwei Netzroller drinnen, bei den Zweiern und den Einsern. Ansonsten war es ein sehr, sehr guter Test mit vor allem tollen Pirouetten - ein Highlight da drinnen! Wenige können die Pirouetten so getimt reiten wie Vicky", sagte der Deutsche, der "ein Kompliment an Augustin und Victoria", aussprach.
Lob für Augustin
Die 26-jährige Max-Theurer, Tochter der 1980-Olympiasiegerin Elisabeth Max-Theurer, klopfte Augustin verbal noch mal auf die Schulter. "Dafür, dass wir erst zum dritten Mal die Kür geritten sind, bin ich sehr happy und zufrieden. Er hat super mitgearbeitet und einen super Job gemacht. Es war eine sehr schöne Galopptour, super Pirouetten. Es macht irrsinnig viel Spaß zu der Musik", sagte die Sportlerin, die sich beim Einreiten in das einmal mehr volle Stadion im Greenwich Park gedacht hat: "Cool, Finale!"
Noch viel Potenzial
Der zwölfjährige Oldenburger Augustin ist vor den riesigen Zuschauertribünen von Mal zu Mal selbstsicherer geworden, nach anfänglicher Schüchternheit im Grand Prix, zeigte er sich am Donnerstag richtig spritzig. Und er ist auch noch nicht an seinem Leistungszenit angekommen. "Da ist noch eine ordentliche Steigerungsmöglichkeit drinnen, wenn die Fehler von heute raus sind, wenn man im Trab noch ein kleines Schipperl drauflegt. Er ist mit zwölf Jahren auch noch ein wirklich junges Pferd. Ich sehe absolut noch gutes Potenzial. Auch bei der Vicky."
Zusammenarbeit geht weiter
Die Max-Theurers und Wittig, der frühere Trainer der Deutschen Isabell Werth, werden die erst im Februar begonnene Zusammenarbeit fortsetzen. Zuvor wurde Victoria von ihrem Vater Hans trainiert, der aber immer noch zur Seite steht. "Hans ist ein absoluter Fachmann, eine Koryphäe seines Faches. Ich fühle mich geehrt, dass ich mitbegleiten kann. Und wenn man dann noch so ein kleines Update rein bringt, es nach vorne geht, sie momentan die Nummer acht der Welt und beste Reiterin in Aachen geworden ist, macht das schon auch Spaß", sagte Wittig.
Gesundheit steht im Vordergrund
Wichtig sei, dass es auch den Pferden viel Spaß mache, dann sei man auf dem richtigen Weg. Was das Training anbetrifft, sind sich die beiden Herren einig. Wenn, dann gäbe es nur "ganz, ganz kurze Diskussionen mit Hans. Wir haben eine Schlagrichtung. Primär geht es um die Gesundheit des Pferdes und dann kommt sekundär der Erfolg und nicht umgekehrt."
Positive Bilanz
Victoria Max-Theurer tritt am Freitag die Heimreise an, sie wird im Herbst ihrem üblichen Turnierplan folgen. Neu im Programm: "Ich möchte in Wien vor dem Rathausplatz reiten." Die hochkarätige Global Champions Tour gastiert von 20. bis 23. September in Wien, Sprung-und Dessurbewerbe sind angesetzt.
Doch zuerst steht genießen auf dem Programm: "Es fühlt sich gerade super an, ich bin sehr stolz auf Augustin. Es hat hier irrsinnig viel Spaß gemacht, es war eine super Stimmung und immer ausverkauft. Alle waren auch unglaublich freundlich und bemüht, es Reiter und Pferd möglichst leicht zu machen", meinte die Athletin vom Reitclub Schloss Achleiten.