Tischtennis

Liu Jia & Li Qiangbing verpassen Achtelfinale

Teilen

Die beiden Österreicherinnen hielte gegen Top-Leute mit.

Die beiden Österreicherinnen Liu Jia und Li Qiangbing sind am Sonntagabend in Runde drei des olympischen Tischtennis-Einzels gegen äußerst starke Gegnerinnen ausgeschieden. Liu verlor gegen die als Nummer drei gesetzte Südkoreanerin Kim Kyung-ah 1:4 (-8,6,-4,-5,-9), Li gegen die auf Position vier eingestufte Japanerin Kasumi Ishikawa 2:4 (11,10,-7,-10,-8,-5). Am Montag haben noch die ÖTTV-Herren Chen Weixing und Werner Schlager die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale.

Liu verpasst Ziel
Liu hatte sich für ihre vierten Spiele das Erreichen zumindest des Viertelfinales als Ziel gesetzt, allerdings vor der Auslosung. Mit Kim als weltbester Verteidigerin erhielt sie dann aber das denkbar schlechteste Los, denn gegen Abwehrspielerinnen tut sich die Oberösterreicherin sehr schwer. Die Linzerin stellte sich aber diesmal nicht ihrem Schicksal, etwas anders als bei ihren bisherigen drei Spielen. "Sie hat viel probiert und viel Risiko genommen", sagte ÖTTV-Bundestrainer Liu Yan Jun.

"Bricht keine Welt zusammen"
Nur zu Beginn war Kim etwas unsicher gewesen. "Da war sie nervös und ich habe die Chance genutzt", bezog sich Liu auf den Ausgleich zum 1:1 in Sätzen. Auch in Satz fünf war etwas drinnen, doch die 25-jährige Asiatin entschied Satz und Match für sich. "Ich hatte nicht das Gefühl, ich habe eine Waffe gehen sie", resümierte Österreichs Nummer eins. Liu wollte sich das Out aber nicht zu sehr zu Herzen nehmen. "Ich habe dreimal geweint, jetzt nicht mehr. Es bricht keine Welt zusammen."

Li vergibt 2:0-Satzführung
Eine bessere Siegchance als ihre Teamkollegin hatte Li. Mit mutigem Spiel entschied die 27-Jährige die ersten beiden Sätze für sich. Der Knackpunkt auf dem Weg in die Niederlage war Satz vier. Nachdem die SVS-Spielerin einen 7:10-Rückstand aufgeholt hatte, gab sie den Durchgang doch noch ab. "Ich habe da ein paar Bälle falsch und zu passiv gespielt, da ist sie dann lockerer geworden."

Nervöser Beginn der Favoritin
Zu Beginn der Partie war die Weltranglisten-Sechste aus Asien sichtlich nervös gewesen, zählt sie doch auch erst 19 Jahre. "In dieser Phase habe ich auch gut gespielt", meinte Li. "Aber dann sind mir die Gedanken gekommen, da habe ich eine Chance." Auch Coach Liu trauerte dem verlorenen vierten Satz nach, vor allem wegen der potenziellen nächsten Gegnerin Li Qian aus Polen. "Das wäre sicher einfacher gewesen als Ishikawa", erläuterte der Betreuer.

Konzentration auf Teambewerb
Für Li und Liu geht es nun noch mit der Mannschaft weiter, Auftaktgegner am Freitag ist Hongkong. Gegen die Asiatinnen waren die Österreicherinnen zuletzt einige Male nur knapp unterlegen. "Wenn wir jetzt wieder verlieren, dann springe ich in die Themse", motivierte sich Liu Jia auf ungewöhnliche Art. Dritte Spielerin der ÖTTV-Equipe ist die erstmals bei Spielen antretende Amelie Solja. Die gebürtige Deutsche war 2008 in Peking für das deutsche Team Ersatzspielerin.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.