Tag nach der Pleite

Rogan komplett am Boden zerstört

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Genkickter Auftritt von Markus Rogan vor der Presse am Tag nach der Disqualifikation.


Auch am Tag nach dem unrühmlichen Ende seiner internationalen Karriere, war Markus Rogan noch komplett am Boden zerstört. Gegen 14 Uhr trat der Wiener am Donnerstag vor die heimische Presse und versuchte, das Unfassbare doch in Worte zu fassen.

Mit gesenktem, leeren Blick, leiser Stimme und immer wieder langen Pausen beantwortete Rogan die Fragen der Presse. An eine Fortsetzung seiner internationalen Karriere denkt Rogan nicht: "Ich wollte, dass ich meine Olympia-Karriere aus eigener Kraft beende und nicht wegen der Entscheidung eines Schiedsrichters", erklärte Rogan. "Das tut sehr weh." Und weiter: "Ich habe zwei Medaillen geholt und wünschte, ich hätte die Kraft noch eine dritte zu holen. Ich rechne aber eigentlich nicht damit."

Teilnahme an Staatsmeisterschaft
Bis Rogan seine Disqualifikation verdaut habe, werde es noch bis in den Herbst dauern. Vorher wolle er nicht fix über seine Zukunft entscheiden. Nächste Woche wird der OSV-Star am Freitag oder Samstag bei den Staatsmeisterschaften in Innsbruck starten. Danach möchte Rogan zurück nach London, zur Schluss-Zeremonie der Spiele. Aktuell hat der Wiener noch keinen Rückflug gebucht. "Ich möchte hier sein, wenn es die erste Medaille (für Österreich) gibt."

Nicht geschlafen
Viel Schlaf bekam Rogan in der letzten Nacht nicht. "Ich habe ein bisschen gedöst und mich dann heute Vormittag darüber gefreut, dass Dinko das Semifinale erreicht hat." Rogan wird Olympia nicht sofort verlassen - "ich habe noch keinen Flug gebucht". Um sich von der Pleite abzulenken, wird er Donnerstag Nachmittag Wildwasser-Kanutin Corinna Kuhnle die Daumen drücken.

Chancen ausgerechnet
Trotz seiner nicht berauschenden Zeit im Semifinale zeigte sich Rogan weiter überzeugt, dass er im Finale Donnerstag Abend "eine kleine Medaillen-Chance" gehabt hätte: "Mir ist bewusst, dass ich nicht 1:54 oder 1:55 schwimmen kann. Sportlich hätte ich aber sicher eine kleine Chance auf eine Medaille gehabt."

Treffen mit Maier
Rund um die Schluss-Zeremonie würde es ihn freuen, den am nächsten Donnerstag nach London kommenden Hermann Maier zu treffen. Es wäre eine Gelegenheit, dass Rogan seine in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir" getätigten umstrittenen Aussagen dem "Herminator" erklären kann. Rogans Manager Ronald Leitgeb habe ihm ursprünglich abgeraten, das Interview zu geben. Rogan entschied dafür. Leitgeb: "Er ist 30 und entscheidet das selbst. Ich bin sein Mitarbeiter, nicht sein Chef."

Markus Rogan disqualifiziert

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14.15 Uhr: Wir bedanken uns fürs Mitlesen. In ca. 1 Stunde geht es im Wildwasserkanal mit dem Semifinal-Lauf unserer Gold-Hoffnung Corinna Kuhnle weiter. 

14.13 Uhr: Das war's auch schon wieder. Rogan, wie gestern, noch schwer geknickt. Wirklich Substantielles über seine Zukunft hat er nicht erzählt.

14.12 Uhr: Bereut er die Aussagen über Hermann Maier? Rogan: "Ich habe mich oft ein bisschen deppert ausgedrückt. Ich finde trotzdem, dass Sportler dann am besten sind, wenn sie im entscheidenden Moment den Kopf ausschalten können. Ich bewundere den Hermann, wie er das immer wieder geschafft hat."

14.11 Uhr: Bleibt er in Los Angeles? "Mein Mietvertrag läuft am 31. August aus. Bis dahin muss ich mich entscheiden."

14.11 Uhr: Rogan wird bei den Staatsmeisterschaften antreten.

14.10 Uhr: Rogan war vor einem Jahr eine Sekunde schneller - was hat nicht gepasst? "Ich wusste, dass ich schnell genug für das Finale war." Man konnte aber nicht davon ausgehen, dass einer für das Finale absagt! "Chad hat mir das schon vorher gesagt. Mir ist bewusst, dass ich nicht 1:54 oder 1:55 schwimmen kann. Sportlich hätte ich aber sicher eine kleine Chance auf eine Medaille gehabt."

14.09 Uhr: "Ich habe während des Rennens gespürt, dass ich im Finale bin und wusste, ich muss alles tun, um heute topfit zu sein. Ich bin in der besten Lagen-Form meines Lebens."

14.09 Uhr: Ist sein Ego jetzt kleiner geworden? Rogan atmet tief durch, nimmt sich Zeit mit der Antwort: "Es tut weh."

14.07 Uhr: Jetzt wird Rogan gebeten, sich an die Anfänge seiner Schwimm-Karriere zu erzählen. Er tut dies und erinnert sich an sein erstes Schwimmbecken und die Stufen, die "immer tiefer und tiefer gingen. Ich war total glücklich, dass ich es bei der dritten oder vierten Stufe schon geschafft habe, zu schwimmen. Ich habe da auf meine Schwester geschaut, die war eigentlich viel talentierter als ich. Ich weiß nicht mehr, wie alt ich war - drei oder vier."

14.06 Uhr: Was waren die Höhepunkte seiner Karriere? "Weltmeistertitel in Manchester, erster Weltrekord in Triest und dann auch wie ich 2004 mit Aaron (Peirsol) am Siegespodest gestanden bin. Aber ingesamt war der schönste Moment letzten Freitag, als ich die Fahne ins Stadion tragen durfte."

14.05 Uhr: Bereut er die Rücknahme der Disqualifikation 2004 von Aaron Peirsol? "Nein, er war gestern auch da und hat probiert, mir zu helfen. Ich möchte nicht unfair ausscheiden und nicht unfair Olympiasieger werden."

14.04 Uhr: Wie sieht's mit der weiteren Karriere aus? "Es tut noch sehr weh und ich habe das noch nicht verdaut. Ich bin unheimlich dankbar, dass ich vier Mal teilnehmen und ein Mal unsere Fahne tragen durfte. Ich habe zwei Medaillen geholt und wünschte, ich hätte die Kraft noch eine dritte zu holen. Ich rechne eigentlich nicht damit."

14.03 Uhr: Ist Rogan zornig auf den Schiedsrichter? "Ich bin in den letzten 3 Jahren jeden Tag zwischen 5 und 7 aufgestanden, um zu trainieren. Auch diese Wende. Ich bin deiner Meinung, dass ich sportlich alles richtig gemacht habe. Vielleicht habe ich viel Blödsinn geredet, aber sportlich war alles ok".

14.02 Uhr: Rogan über seine letzte Nacht: "Bin kurz weggdöst, habe mich dann darüber gefreut dass Dinko im Semifinale ist und freue mich schon auf die Corinna (Kuhnle, Wildwasser-Slalom, Anm. d. Red.). Dann habe ich noch dem Schwimmer gratuliert, der jetzt statt mir ins Finale aufgerückt ist."

14.01 Uhr: Rogan "ist es wurscht, wie diese Regel heißt". Die Disqualifikation war der absolute Tiefpunkt seiner Karriere.

14 Uhr: Rogan erklärt jetzt den angeblichen Wendefehler. Es geht dabei, grob gesagt, um die Koordination zwischen Händen und Füßen.

14 Uhr: Le Clos (Südafrikaner) hat Rogan gesagt "Schau, dass du das richtig stellst, ich werde das Finale nicht schwimmen, dann kannst du ran." Rogan weiter: "Ich habe genau mit DEM Schiedsrichter schon tausend Mal diese Wende geübt..."

13.58 Uhr: Rogan möchte sich heute noch Corinna Kuhnle ansehen. Abreise wann? "Ich habe noch keinen Flug gebucht."

13.58 Uhr: Rogan: "Ich bin in meinem Leben 45.000 Kilometer geschwommen und habe mir gewünscht, dass ich heute nocheinmal 200 m schwimmen darf. Ich glaube, ich werde mir das Finale heute nicht ansehen, das würde mir zu weh tun."

13.57 Uhr: Rogan sieht noch immer recht geknickt aus, stützt sich mit den Ellenbogen am Tisch ab.

13.56 Uhr: Rogan nimmt am Podest Platz.

13.54 Uhr: Rogan ist da! Er wird gerade "verkabelt".

13.52 Uhr: Das Podest ist noch immer leer, das sollte sich aber in Kürze ändern.

13.52 Uhr: Jetzt soll es aber wirklich gleich losgehen.

13.50 Uhr: Ob Rogan auf das Ende der ersten 470er-Segelwettfahrt gewartet hat? Die ist nämlich gerade mit einem Sieg des österreichischen Duos Schmidt/Reichstädter zu Ende gegangen!

13.45 Uhr: Leider können wir Ihnen den Grund für die Verzögerung auch nicht nennen, wir warten nach wie vor auf Markus Rogan.

13.41 Uhr: Der Raum im Österreich-Haus, in dem die Pressekonferenz abgehalten wird, ist schon gut gefüllt. TV, Radio, Print, Internet - praktisch alle Medien sind da, um über Rogan zu berichten.

13.38 Uhr: Die Pressekonferenz verzögert sich noch etwas. Allzulange sollte es aber nicht mehr dauern.

13.35 Uhr: Wir warten noch immmer.

13.31 Uhr: In Kürze sollte es losgehen.

13.15 Uhr: In 15 Minuten startet die Pressekonferenz von Markus Rogan.

12.01 Uhr: Wird Rogan bei der Pressekonferenz auch seinen Rücktritt vom Schwimmsport bekannt geben, oder überrascht er uns alle und verlängert, weil er mit dieser Schmach nichta aufhören will? In ca. 90 Minuten wissen wir mehr.

11.34 Uhr: Rogan wird um 13.30 Uhr im Österreich-Haus in London vor die Presse treten und seine Sicht der Ereignisse darstellen. Wir sind für Sie live dabei.

11.30 Uhr: Herzlich willkommen beim oe24-Ticker. Die Affäre Rogan beschäftigt uns auch noch am Tag nach der Disqualifikation.

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