Top-Duo darf wohl mit dem Achtelfinale planen - Huber/Seidl zittern.
Die beiden österreichischen Beach-Volleyball-Duos bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro haben die Chance auf das Achtelfinale gewahrt. Nachdem Alexander Huber/Robin Seidl in Gruppe F Rang drei belegt hatten, schafften das in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) auch Clemens Doppler/Alexander Horst.
Sie besiegten Josh Binstock/Joshua Schachter 2:1 (19,-16,8). Während die Kanadier damit sieglos ausschieden, schloss die rot-weiß-rote Nummer-1-Paarung die Gruppe A ebenso mit zwei Siegen ab wie die Italiener Alex Ranghieri/Adrian Carambula und die Brasilianer Alison/Bruno.
In diesem Fall entschieden die Punkte-Quotienten aus den direkten Begegnungen der drei Teams über die Reihung. Doppler/Horst blieb da wegen der hohen Niederlage gegen die Italiener hinter diesen und den Brasilianern nur der dritte Platz. Es folgt fix das Achtelfinale oder das Play-off.
Horst: "Alles ist möglich"
"Es war ein Krimi, ein harter erkämpfter Sieg", so Doppler nach der Geisterstunden-Partie. "Der große Unterschied war, dass wir die ganzen langen Rallies zu unseren Gunsten entschieden haben. Am Schluss wollten wir einfach den Sieg mehr." Den ersten Satz drehte das ÖVV-Paar mit einem starken Finish, im zweiten gab es einen Durchhänger, doch im dritten legten Doppler/Horst den entscheidenden Gang zu.
Dabei hatten die beiden die bittere Situation von London 2012 im Hinterkopf. Doppler: "Da haben wir es um einen Punkt nicht aus der Gruppe geschafft. Das wollten wir um alles in der Welt verhindern", meinte der Welser. "Wir haben uns zurückgekämpft und im dritten Satz den richtigen Hebel gedreht. Vielleicht war der Unterschied, dass wir zwei alte Hasen sind. Ich bin sehr, sehr stolz auf die mannschaftliche Leistung. Wir haben nie aufgehört zu kämpfen."
Horst war optimistisch, dass nach dem katastrophalen Turnierstart gegen die Italiener Alex Ranghieri/Adrian Carambula mit den 2:1-Siegen gegen Weltmeister Alison/Bruno aus Brasilien und nun gegen die Kanadier der Bann gebrochen ist. "Alles ist möglich. Es kann jeder eine Medaille holen", glaubt er.
Auftakt nach Maß folgt Einbruch
Die große Chance auf den Gruppensieg vor Augen stecken Huber/Robin Seidl nun in der Warteschleife fest. Die Kärntner unterlagen am Mittwoch an der Copacabana von Rio de Janeiro im letzten Gruppe-F-Match Jefferson/Cherif aus Katar 1:2 (18,-19,-12), wurden damit Gruppen-Dritte. Dafür gibt es ein Achtelfinal-Fixticket oder ein Play-off-Match.
"Wenn wir wirklich in die Zwischenrunde müssen, haben wir einen ganzen vollen Tag, um uns auszuruhen und können dann noch einmal voll angreifen", sah Huber zuerst das Positive. Andererseits könnte es auch erst am Samstag weitergehen, wenn die zweite Hälfte der Achelfinali gespielt wird. Der erste Teil ist für Freitag angesetzt.
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
All diese Überlegungen hätten sich Huber/Seidl ersparen können, der Gruppensieg war zum Greifen nahe. Nach dem 2:0 (18,18)-Sieg am Montag gegen die US-Boys Jason Gibb/Casey Patterson gewannen sie auch den ersten Satz gegen den in Rio geborenen Jefferson und den gebürtigen Senegalesen Cherif auf 18.
Österreicher müssen warten
Ob 2:0- oder 2:1-Sieg, Platz eins im Pool und eine gute Setzung wäre dem ÖVV-Paar sicher gewesen. "Wir sind gut gestartet, waren gut im Spiel, haben dann jedoch das Ruder aus der Hand gegeben", musste Seidl eingestehen. "Aber ich habe einen 'smile', obwohl wir verloren haben. Ich bin echt zufrieden mit dem, was wir gezeigt haben."
Huber trauerte der vergebenen Möglichkeit schon noch ein bisschen intensiver nach. "Es war eine gute Chance, sich eine super Ausgangsposition für das Achtelfinale zu erspielen." Damit erfahren die österreichischen Paare erst im Laufe des Donnerstag, wie es für sie weitergeht. Die besten beiden der sechs Gruppen-Dritten steigen fix ins auszulosende Achtelfinale auf.
Die übrigen vier Dritten spielen zwei Stunden danach in zwei Play-off-Matches um die dann zwei noch freien Aufstiegstickets. Eine weitere Gruppe ist bereits ausgespielt, in dieser ist der Dritte schlechter als beide ÖVV-Teams. Doppler/Horst rangieren vor Huber/Seidl.