Streit um Entschädigung eskaliert

Witwen der Opfer von Münchner Olympia-Anschlag fehlen bei Gedenkfeier

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Der Streit um weitere Entschädigungszahlungen vom deutschen Staat eskaliert.

Nach einem wochenlangen Streit über weitere Entschädigungszahlungen haben die Angehörigen der israelischen Opfer des Münchner Olympia-Attentats von 1972 laut "Bild"-Zeitung ihre Teilnahme an der Gedenkfeier in München am 5. September abgesagt. Dies geht nach Angaben des Blatts vom Donnerstag aus einem Brief ihrer Vertreter an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hervor. Sie hatten diesen Schritt bereits vor etwa zwei Wochen angedroht.

Bei dem Attentat vor 50 Jahren war ein palästinensisches Terrorkommando in das Olympiagelände eingedrungen und hatte dort Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Bei der Geiselnahme und einer missratenen Befreiungsaktion starben elf israelische Sportler sowie ein deutscher Polizist. In den vergangenen Wochen eskalierte ein Streit über die Höhe von Entschädigungszahlungen des deutschen Staats an Hinterbliebene.

"50 Jahre Schmähung, Lügen, Erniedrigung und Abweisung durch die deutsche Regierung und insbesondere bayerische Behörden sind mehr als genug für uns", zitierte die "Bild"-Zeitung aus dem Schreiben der Vertreter der Witwen der ermordeten israelischen Sportler an Söder. Bereits Ende Juli hatte es Medienberichte über Gespräche zwischen der deutschen Bundesregierung und den Hinterbliebenen über neue Entschädigungszahlungen gegeben. Eine Vertreterin der Angehörigen bezeichnete die Vorschläge der Regierung als beleidigend.
 

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