Flüchtlinge

Australien bleibt trotz Selbstverbrennung hart

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Laut Minister seien keine Änderungen in der Asylpolitik geplant.

Australien will in seiner kompromisslosen Asylpolitik trotz mehrerer Verzweiflungstaten von Migranten hart bleiben. In den vergangenen Tagen haben sich zwei Insassen eines Internierungslagers, das Australien im armen Pazifik-Inselstaat Nauru unterhält, selbst angezündet. Wachen verhinderten einen dritten Fall in letzter Minute.

Aktivisten und Kritiker der Asylpolitik seien für die Selbstanzündungen verantwortlich, sagte Einwanderungsminister Peter Dutton am Dienstag. Sie ermutigten die Migranten, "bestimmte Dinge zu tun". Aber seine Regierung bleibe bei ihrer Linie.

Umkehr oder Internierungslager
Die Behörden verweigern jedem, der nicht aus dem Ausland einen regulären Umsiedlungsantrag gestellt hat, Asyl in Australien. Flüchtlinge, die per Boot etwa über Indonesien versuchen, an Land zu kommen, werden zur Umkehr gezwungen oder in die Internierungslager abgeschoben. Wenn ihnen Asyl zusteht, zahlt Australien andere Länder für die Aufnahme, etwa das bitterarme Kambodscha.

Selbstverbrennung
Ein Iraner (23), der sich vergangene Woche auf Nauru in Brand gesetzt hatte und schwer verletzt nach Australien geflogen wurde, starb an seinen Verletzungen. Eine lebensgefährlich verletzte Somalierin (21) wurde am Dienstag aus Nauru nach Brisbane ins Krankenhaus gebracht. Die Aktivisten erweckten bei den 1.200 Migranten in Nauru falsche Hoffnungen, dass Australien doch nachgeben werde und sie einreisen lasse, sagte Dutton.

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