Tierschützer üben heftige Kritik und fordern Gehege-Erweiterungen statt Tötungen.
Deutschland. Der Nürnberger Zoo erwägt, Dutzende Guinea-Paviane erschießen zu lassen, da das Gehege mit über 40 Tieren völlig überfüllt ist – ausgelegt ist es nur für 25. "Wahrscheinlich werden wir alle Tiere erschießen, weil das die schnellste und menschlichste Methode ist", sagt Zoodirektor Dag Encke gegenüber "RTL". Die Kadaver sollen an Raubtiere verfüttert werden.
- Entführungsdrama um Steakhouse-Erbin: Prozess beginnt
- Todes-Drama um Sohn von Starkoch: Plötzlicher Tod nach Halbmarathon
- Schock-Fund in Scheune: 19-Jährige in Kiste eingesperrt
Verhütungsversuche bei Weibchen scheiterten, da sie das Sozialgefüge zerstörten. Auch die Abgabe an andere Zoos gelang nicht. Tierschützer von "Pro Wildlife" kritisieren scharf: Der Zoo habe die Zucht trotz Platzmangel als "Besuchermagnet" bewusst vorangetrieben und jetzt versagt. Sie fordern Gehege-Erweiterungen statt Tötungen.
Zoodirektor Dag Encke entgegnete der Kritik: "Natürlich werden wir weiter züchten müssen, wenn wir die Population über Generationen erhalten wollen und es wird immer so sein, wie bei allen Tieren dieser Welt, dass mehr Tiere dann geboren werden, als unter diesen lokalen Umständen hier bleiben können. Dann wird sich immer die Frage stellen: Finden wir Plätze, finden wir keine Plätze, wie bei allen anderen Tieren im Zoo auch."
Guinea-Paviane sind in freier Wildbahn durch Lebensraumverlust bedroht. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus – möglicherweise findet sich eine Alternative, wie etwa eine Ersatzbehausung für die Tiere.