Raumfähre bleibt am Boden

"Discovery"-Start erneut verschoben

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Es wurde ein möglicher elektronischer Defekt im Hauptcomputer entdeckt.

Vor ihrem letzten Flug ins All bereitet die US-Raumfähre "Discovery" den NASA-Ingenieuren ständig neue Sorgen. Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage musste die US-Raumfahrtbehörde den Start des betagten Space Shuttle verschieben. Der eigentlich für Mittwoch geplante Abflug vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral (US-Staat Florida) könne nun frühestens am Donnerstag stattfinden, teilte die NASA mit. Bei den Startvorbereitungen sei ein möglicher elektronischer Defekt im Hauptcomputer des Orbiters entdeckt worden.

Nächster Starttermin: Donnerstag
"So ist das Geschäft. Du fliegt erst, wenn Du bereit dafür bist", kommentierte der für den Start zuständige NASA-Direktor Michael Leinbach. Mit der Verschiebung wolle man den Ingenieuren mehr Zeit geben, mögliche Fehler auszubügeln. "Der Abschiedsflug fällt der "Discovery" nicht leicht", sagte Leinbach. "Sie macht uns ein paar Schwierigkeiten, aber das ist okay. Sie wird perfekt fliegen, wenn sie es erst einmal tut."

Sollten keine Reparaturen anfallen und das Wetter mitspielen, könnte die Raumfähre am Donnerstag um 15.29 Uhr Ortszeit (20.29 MEZ) zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Bis Sonntag müsse der Start nach derzeitigem Stand spätestens über die Bühne gehen, weil sich dann das Zeitfenster schließt, heißt es bei den NASA-Experten. Sonst müsste der Flug in den Dezember verschoben werden. Ursprünglich war der Abflug für den vergangenen Montag geplant, musste aber nach Problemen am Tank und im Steuersystem neu terminiert werden.

Neues Modul für ISS

Die Reise ins All soll elf Tage dauern. An Bord der Raumfähre sind sechs Astronauten - und erstmals ein humanoider Roboter. Er soll auf der ISS unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit getestet werden. Weiteres Ziel der letzten Mission unter Kommandant Steven Lindsey ist es, ein neues Modul zur ISS zu schaffen. Es soll den Bewohnern zusätzlichen Stauraum und Laborfläche bieten. Außerdem sind zwei Außeneinsätze geplant.

Die NASA will ihre betagte Shuttle-Flotte einmotten. Nach der 39. "Discovery"-Mission ist nur noch ein Shuttle-Start geplant: Im Februar soll die "Endeavour" zur ISS fliegen. Die Raumfahrtbehörde hofft aber, dass der US-Kongress Geld für einen weiteren "Atlantis"-Start im Sommer 2011 bewilligt.

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