Appell an Saudi-Arabien

Erdogan sagt Katar weitere Unterstützung zu

Teilen

"Im Streit zwischen Brüdern kann es keinen Gewinner geben."

In der Krise zwischen den arabischen Golf-Staaten hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan dem Emirat Katar weitere Unterstützung der Türkei zugesichert. "Wir werden Katar weiterhin jede Art der Unterstützung geben", sagte Erdogan am Freitagabend bei einer Ansprache zum Fastenbrechen in Istanbul. Der Präsident forderte ein Ende der Sanktionen gegen Katar.

"Vor allem habe ich eine Bitte an die saudische Führung: Ihr seid die Größten am Golf, die Stärksten", sagte Erdogan. Saudi-Arabien müsse die "Brüder" am Golf wieder vereinen und die diplomatische Krise beilegen. "Im Streit zwischen Brüdern kann es keinen Gewinner geben. Mit Anschuldigungen kommt man nicht weiter." Er fügte hinzu: "Wir haben es satt, dass Muslime einander bekämpfen."

Abkommen verteidigt

Erdogan verteidigte das am Donnerstag vom Parlament in Ankara ratifizierte Abkommen mit Katar, auf dessen Grundlage die Türkei unter anderem seine Truppenpräsenz in dem Emirat verstärken wird. Die Vereinbarung sei lange vor der Krise getroffen worden, betonte er. "Dieses Abkommen mit Katar haben wir ja nicht heute gemacht."

Die Entsendung von Truppen war als Zeichen der Solidarität gewertet worden. Erdogan ist ein enger Verbündeter der Führung Katars, pflegt aber auch gute Beziehungen zu Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten.

Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und andere arabische Staaten hatten am Montag alle Beziehungen zu Katar abgebrochen. Die Länder werfen Katar die Unterstützung von Terrororganisationen wie dem Islamischen Staat (IS) vor. Zudem stoßen sie sich an den Beziehungen des Emirats zum Iran. Vor allem das sunnitische Saudi-Arabien sieht Teheran als Erzrivalen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Oppositionsführer: Demokratie in der Türkei in Gefahr?

EU zahlte der Türkei rund 2,7 Mrd. Euro netto

Galatasaray ändert Stadionnamen wegen Erdogan

Deutsche Abgeordnete dürfen Soldaten in Türkei besuchen

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.