Horror-Geschichten aus Syrien

Familien-Massaker schockt Aleppo

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Vier Kinder einer Familie bei Angriff auf Ost-Aleppo gestorben.

 Bei Artilleriebeschuss auf die Rebellengebiete der umkämpften nordsyrischen Großstadt Aleppo sind nach Angaben von Aktivisten vier Kinder einer Familie getötet worden. Die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" und der oppositionelle Lokale Koordinierungsrat machten am Donnerstag das syrische Regime für den Angriff auf das Viertel Al-Maadi verantwortlich.

Am Mittwoch waren bei Artilleriebeschuss auf den von Rebellen kontrollierten Teil Aleppos mindestens 26 Menschen auf der Flucht in sicherere Gebiete ums Leben gekommen. Regimegegner warfen den Truppen der Regierung vor, die Granaten abgeschossen zu haben.

Rebellen schlossen sich in Bündnis zusammen

Die Armee und mit ihnen verbündete Milizen aus anderen Ländern hatten in den vergangenen Tagen große Teile des bisherigen Rebellengebietes in Ost-Aleppo übernommen. In dem Stadtteil Scheich Said im Südosten der Stadt hätten Regierungsgegner die Angreifer jedoch wieder zurückgedrängt, erklärten die Menschenrechtler und Regimegegner.

Nach den Gebietsverlusten schlossen sich Aleppos zersplitterte Rebellenmilizen Oppositionsmedien zufolge zu dem Bündnis Jaish Halab (Armee Aleppos) zusammen. Das solle dazu dienen, die Stadt und seine Einwohner "zu retten", meldete der TV-Sender Orient News.

Syrische Armee erzielte erhebliche Geländegewinne

Die Gruppen hätten sich darauf verständigt, die Verteidigung der von ihnen gehaltenen Ortsteile der Stadt besser zu koordinieren, sagten Vertreter von zwei Milizen am Donnerstag von der Türkei aus. Die syrische Armee hat in den vergangenen Tagen nach schweren Luftangriffen auf Stellungen der untereinander zerstrittenen Rebellen erhebliche Geländegewinne in Aleppo erzielt.

Der Zusammenschluss der Rebellentruppen solle von dem Kommandanten der sogenannten "Levante Front"-Miliz angeführt werden, einer der Hauptrebellengruppen, die in Nordsyrien unter dem Banner der Freien Syrischen Armee gegen die syrische Regierung und die islamistische Extremistengruppe IS kämpfen. Die Freie Syrische Armee wird unter anderem von den USA unterstützt, die Levante Front auch von der Türkei. Die syrische Armee wird dagegen von Russland militärisch ausgerüstet, das auch mit eigenen Luftangriffen gegen Rebellenstellungen immer wieder in den Bürgerkrieg eingegriffen hat.

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Russlands Präsident Wladimir Putin betonte am Donnerstag, dass sein Land keine Feinde suche, aber seine Interessen verteidigen werde. Russland unterhält in Syrien einen wichtigen Militär-Marinestützpunkt und steht auf der Seite von Präsident Bashar al-Assad.
 

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