Nahost-Konflikt

Gemeinsame Einigung auf Gaza-Waffenruhe

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Nach Ägypten und Palästinensern bestätigt auch Israel Abkommen.

Israel und die Palästinenser haben sich im Gaza-Krieg erneut auf eine Waffenruhe verständigt. Beide Seiten stimmten nach eigenen Angaben einem entsprechenden Vorschlag Ägyptens zu. Demnach sollten die Gefechte um 18.00 Uhr (MESZ) eingestellt werden, wie die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena meldete. Ein ägyptischer Regierungsvertreters kündigte für den Abend eine offizielle Erklärung an. Anschließend sollten die Konfliktparteien in der ägyptischen Hauptstadt Kairo ihre Gespräche wiederaufnehmen. Vertreter der israelischen Regierung und der radikal-islamischen Hamas bestätigten die Vereinbarung einer zeitlich unbefristeten Feuerpause.

Weitreichende Vorschläge von Ägypten
Die neue Initiative Ägyptens sieht nach palästinensischen Angaben weitreichende Vorschläge vor. Demzufolge sollen die blockierten Übergange vom Gazastreifen nach Israel und Ägypten sofort geöffnet werden. Zudem sollen die Fischfanggebiete der Palästinenser im Mittelmeer ausgeweitet werden. In einem Monat sollen die Konfliktparteien dann Gespräche über den Bau eines Seehafens für den wirtschaftlich am Boden liegenden Gazastreifen aufnehmen sowie über eine Freilassung von gefangenen Hamas-Mitgliedern im besetzten Westjordanland durch Israel, wie Palästinenservertreter erläuterten. Israel und Ägypten betrachten die Hamas als Sicherheitsbedrohung und fordern Garantien dafür, dass keine Waffen in den Gazastreifen kommen.

Über 2.000 Menschen bisher getötet
Frühere Feuerpausen scheiterten bereits nach Tagen. Erschwert werden die Verhandlungen, weil sich sowohl Israel als auch die Palästinenser weigern, direkt miteinander zu sprechen. Seit Beginn der israelischen Offensive am 8. Juli starben nach palästinensischen Angaben 2.129 Menschen, davon mehr als 490 Kinder. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und vier Zivilisten getötet.

Israel erhöhte am Dienstag den Druck auf die Hamas durch Luftangriffe auf zwei weitere Hochhäuser in Gaza. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 20 Menschen verletzt. Die Bewohner waren vorher durch Warnraketen zum Verlassen der Gebäude aufgefordert worden. Bei weiteren israelischen Luftangriffen starben sechs Palästinenser. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden vom Gazastreifen aus 70 Raketen abgefeuert. Eine traf ein Haus in der südlichen Küstenstadt Ashkelon, wobei zehn Menschen leicht verletzt wurden. Bei einem Einschlag eines Geschosses in Eshkol starb ein Mensch, drei weitere wurden schwer verletzt, so israelische Medien.
 

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