Bagdad

Irak wählt neues Parlament

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Angst vor Anschlägen: Fahrverbot in Bagdad aus Sicherheitsgründen.

Im Irak wird am Mittwoch zum ersten Mal seit dem Abzug der US-Armee ein Parlament gewählt - den jüngsten Bombenanschlägen zur Verhinderung des Urnengangs mit zahlreichen Toten zum Trotz. Mehr als 21 Millionen Iraker sind dazu aufgerufen, die 328 Abgeordneten für ihr Parlament zu bestimmen. Mit der Veröffentlichung der Wahlergebnisse wird nicht vor Freitag gerechnet.

Landesweit bewerben sich rund 9.000 Kandidaten um die Parlamentssitze. Obwohl sich der schiitische Ministerpräsident Nuri (Nouri) al-Maliki in den vergangenen Jahren viele Feinde gemacht hat, stehen seine Chance nicht schlecht, auch die kommende Regierung zu bilden. Anderen Berichten zufolge ist der Ausgang des Urnengangs noch völlig offen.

Die meisten teilnehmenden Parteien verstehen sich als Vertreter bestimmter ethnischer oder religiöser Gruppen. Irakische Beobachter gehen davon aus, dass in den westlichen Städten Ramadi und Falluja und in einigen Bezirken nördlich von Bagdad, wo sich islamistische Terroristen ausgebreitet haben, kaum jemand zur Wahl gehen wird. Nach dem Beginn einer Militäroffensive der Armee waren Zehntausende Zivilisten aus Ramadi und Falluja geflohen. In Bagdad herrscht am Wahltag aus Sicherheitsgründen ein Fahrverbot.

Die letzten US-Soldaten hatten im Dezember 2011 den Irak verlassen. Seit Ende 2012 hat die Gewalt zwischen Schiiten und Sunniten in dem arabischen Land wieder zugenommen. Die Sunniten, die früher den Langzeitmachthaber Saddam Hussein unterstützten, fühlen sich seit dem Machtwechsel in dem arabischen Land als Bürger zweiter Klasse.
 

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