"Vaclav Klaus ist Euroskeptiker - und ich bin Euroföderalist".
Der künftige tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat Behauptungen zurückgewiesen, er werde die Politik des bisherigen Präsidenten Vaclav Klaus fortsetzen. Dies sei "eine der blödesten Behauptungen", die eine völlige Unkenntnis der tschechischen, politischen Geschichte beweise. Wer dies behaupte, sei ein "politischer Analphabet", sagte Zeman. "Vaclav Klaus propagierte die Kuponprivatisierung (Privatisierungsmethode Anfang der 90er Jahre, Anm.) - und ich war ihr Gegner. (...) Vaclav Klaus ist Euroskeptiker - und ich bin Euroföderalist", betonte Zeman.
Zeman und Klaus waren jahrelang politische Gegner, gleichzeitig wird aber über sie gesagt, sie hätten vieles gemeinsam. Oft wird in diesem Zusammenhang der sogenannte Oppositionsvertrag von 1998 zwischen ihren damaligen Parteien - Zemans Sozialdemokraten (CSSD) und der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) von Klaus - erwähnt, als die ODS eine CSSD-Minderheitsregierung duldete. Zeman war damals Regierungschef, Klaus Parlamentspräsident.
Außerdem machte Klaus vor der Präsidentenstichwahl am Freitag und Samstag keinen Hehl daraus, dass er Zeman im Rennen gegen Karel Schwarzenberg und als künftigen Staatspräsidenten unterstütze. Zuvor hatte Zeman mehrmals erklärt, Klaus sei ein "guter Präsident" und ein "Politiker, der sein Wort hält".