Italien

Mordfall an Mafia-Jäger Falcone neu aufgerollt

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Neue Untersuchung um den Tod des Staatsanwalts Giovanni Falcone im Jahr 1992 werden wieder aufgenommen.

21 Jahre nach dem Mord an dem Mafia-Jäger Giovanni Falcone haben die Justizbehörden auf Sizilien acht Haftbefehle erlassen. Sie betreffen mehrere Mafia-Bosse, darunter der Pate Salvatore Madonia, der wegen anderen Delikten bereits verhaftet worden ist. Er gilt als Auftraggeber des Mordes. Die Haftbefehle wurden auch gegen weitere Mafiosi erlassen, die den Sprengstoff für den Anschlag besorgt haben sollen, teilten die sizilianischen Justizbehörden am Dienstag mit.

Die Festnahmen erfolgten im Rahmen einer neuen Untersuchung, die um den Anschlag auf Falcone in die Wege geleitet wurde. Die neue Untersuchung kreist um die Aussagen eines abtrünnigen Mafioso, Gaspare Spatuzza, der sich zur Zusammenarbeit mit den Justizbehörden entschlossen hat.

Attentat
Am 23. Mai 1992 waren Falcone, seine Frau Francesca Morvillo und drei seiner Leibwächter bei einem Sprengstoffattentat auf der Autobahn bei Capaci nahe Palermo getötet worden. Falcone, der 53-jährig starb, hatte sich stets bemüht, die internationalen Verbindungen der "Cosa Nostra" aufzudecken. Eine entscheidende Rolle spielte er beim Aufbau des sogenannten Anti-Mafia-Pools, einer Gruppe von Staatsanwälten, die Mitte der 80er-Jahre große Erfolge im Kampf gegen das organisierte Verbrechen verbuchen konnten. Sein engster Kollege, Paolo Borsellino, wurde zwei Monate nach Falcone ebenfalls durch ein Sprengstoffattentat der Mafia getötet.

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