Nach Anschlag

Jemens Präsident zeigt sich wieder im TV

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Der umstrittene Staatschef hat deutliche Verbrennungen im Gesicht.

Der umstrittene jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh hat sich erstmals seit Wochen wieder im Fernsehen gezeigt. Mehr als einen Monat nach einem Anschlag auf den Präsidentenpalast in Sanaa hielt er am Donnerstag eine kurze Ansprache, die in einem Militärkrankenhaus in Saudi-Arabien aufgezeichnet wurde.

Sichtbare Verbrennungen im Gesicht
Mit sichtbaren Verbrennungen im Gesicht sagte Saleh, er habe sich acht Operationen unterziehen müssen. Dem saudischen Königshaus dankte er für ärztliche Behandlung. Die Konfliktparteien im Jemen rief Saleh zum "Dialog" auf. Einen Zeitpunkt für seine mehrfach angekündigte Rückkehr nach Sanaa nannte er nicht.

Am 2. Juni schwer verletzt
Der seit 32 Jahren herrschende Staatschef war am 2. Juni durch einen Anschlag auf eine Moschee neben seiner Residenz schwer verletzt worden. Kurz darauf war er zur medizinischen Behandlung nach Saudi-Arabien ausgeflogen worden. Seit Februar versucht eine Protestbewegung, den seit 1978 amtierenden Saleh aus dem Amt zu drängen. Weite Teile des Jemen sind inzwischen unregierbar geworden.

Saleh bietet Gegnern Teilung der Macht an
Saleh bot seinen Gegnern eine Teilung der Macht an. In seinem ersten Fernseh-Interview seit dem Angriff erklärte Saleh am Donnerstag seine Bereitschaft zu einem Dialog, solange die Reformen der Verfassung des Landes entsprächen. Um seinen Kopf trug Saleh ein rot-weißes Tuch. In seinem Gesicht waren Brandwunden zu sehen. Unter seinem weißen Hemd kam ein Verband um seine Brust zum Vorschein. Auch seine Hände waren verbunden.

In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa zündeten Anhänger nach Angaben der Staatsmedien ein Feuerwerk, um den Auftritt des Präsidenten im Fernsehen zu feiern. In zahlreichen anderen Städten habe es Freudenschüsse gegeben.

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