Sammelklagen

Öl: Obama jagt jetzt die Öko-Sünder

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US-Anwälte bereiten Sammelklagen vor. Sie verlangen 60 Milliarden. US-Präsident Obama kündigte inzwischen Rede an die Nation an.

Jetzt will US-Präsident Barack Obama mit dem „kick in the ass“ für BP-Manager ernst machen. Am Dienstag wird er eine Rede an die Nation halten, ein außergewöhnliches Ereignis, das die Dramatik der Öl-Pest weiter unterstreicht. Dort könnte er dramatische Sanktionen gegen BP verkünden.

Das ist nicht die einzige Front, an der die Manager des Multis zu kämpfen haben. Inzwischen klagen Dutzende Anwälte den Konzern. Einer davon ist Daniel Becnel, 66, aus Louisiana. Becnel gehört zu den erfolgreichsten Spezialisten für Sammelklagen in den USA, hat bereits gegen die Tabakindustrie und zuletzt gegen Toyota gewonnen. Jetzt will er BP zur Kasse bitten.

Bis zu 60 Milliarden Dollar will er von dem Öl-Multi, zehn Sammelklagen bei verschiedenen Gerichten in den USA hat er bereits eingereicht. Honorar verlangt Becnel keines von seinen Klienten. Der Anwalt arbeitet auf Erfolgsbasis.

Kläger-König vertritt Explosions-Opfer
Bereits wenige Tage nach der Explosion der BP-Förderplattform „Deepwater Horizon“ (11 Tote) meldete sich die Witwe eines verunglückten Arbeiters. Inzwischen hat der Anwalt 35.000 Klienten in seiner Kartei, von Florida bis Texas. Geklagt wird auf Schadenersatz wegen der enormen Umweltschäden.

Öl ist Öl. BP verkauft Benzin aus leckem Bohrloch
Erdölmulti BP hat inzwischen damit begonnen, jenes ausströmende Öl, das aufgefangen werden kann, weltweit zu verkaufen. Die Einnahmen sollen für den Schutz und die Wiederherstellung der Lebensräume entlang der Golfküste verwendet werden.

„Öl ist Öl“, sagte Julius Langlinais, Professor an Universität Louisiana State: „Es ist kein Stempel drauf, es sind die gleichen Moleküle.“ Rund 15 Millionen Liter dürften bisher aus dem Leck abgesaugt worden sein. Weitere 68 Millionen Liter wurden von der Meeresoberfläche abgeschöpft. Das Öl kann es zu Benzin, Diesel, Heizöl, Asphalt und Plastik verarbeitet werden. Wie viel der Verkauf des Öls einbringt, konnte BP nicht sagen. Öl aus dem lecken Bohrloch könnte also schon bald in Tankstellen auftauchen.

Erfolg für Ex-Ministerin!

Ex-Ministerin Andrea Kdolsky startete Kampagne gegen BP. Immer mehr machen auf Facebook mit.

Ex-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky strahlt: „Der ÖSTERREICH-Bericht über unsere Arbeit hat unserer Aktion kräftig Schub gegeben.“ Kdolsky hat via Facebook zum BP-Tankboykott aufgerufen. Inzwischen machen bereits mehr als 2.500 Facebook-User bei „Wir tanken nicht mehr bei BP“ mit. Allein innerhalb der vergangenen 24 Stunden sind 50 neue Unterstützer dazu gekommen.

Die Ex-Politikerin will mit ihrem „digitalen Aufschrei“ wachrütteln: „Es muss weiter gegen dieses riesige Umweltverbrechen demonstriert werden. Niemand sollte jetzt zum Tagesgeschehen übergehen.“

Kdolsky hat mit dieser Aktion den Nerv der besorgten Menschen getroffen. So schreibt Elfriede Preinreich-Kainz, eine der Unterstützerinnen: „Es war höchste Zeit, das etwas geschieht. Es gehört sehr vielen in den A... getreten, auch bei unseren Politikern.“

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