Venezuela

Vier Tote bei Protesten vor Großdemonstration

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Vor den Großdemonstrationen in Venezuela sind mindestens vier Menschen bei nächtlichen Protesten ums Leben gekommen. 

Das teilten die Polizei und die Nichtregierungsorganisation Beobachtungsstelle für soziale Konflikte (OVCS) mit.
 
Unter den Toten sei auch ein 16-Jähriger, der in der Hauptstadt Caracas eine Schussverletzung erlitten habe, gab die OVCS bekannt. Die anderen Toten wurden aus dem südlichen Bundesstaat Bolivar gemeldet.
 
Für Mittwoch hat die Opposition in Venezuela zu Massenprotesten gegen den linksnationalistischen Staatschef Nicolas Maduro aufgerufen. Auch die Regierung will ihre Anhänger mobilisieren.
 
Bereits im Vorfeld bestand die Sorge, dass es zu großer Gewalt bei den Demonstrationen kommen könnte, denn in den vergangenen Tagen hatte sich die politische Stimmung in dem Land weiter aufgeheizt. Nach einem gescheiterten Aufstand von Soldaten am Montag war es in der Hauptstadt Caracas zu Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei gekommen.
 
Die Demonstranten zeigten am Mittwoch Transparente mit der Aufschrift "Wir sind frei" und skandierten "Sie wird stürzen, sie wird stürzen, diese Regierung wird stürzen". Der 23. Jänner ist ein symbolisches Datum für das Land, weil an diesem Tag 1958 der letzte venezolanische Diktator Marcos Pérez Jiménez gestürzt wurde.
 
Der Präsident des entmachteten Parlaments, Juan Guaido, rief die Streitkräfte auf, sich auf die Seite der Regierungsgegner zu stellen. Viele Staaten, internationale Organisationen und die Opposition erkennen Maduro nicht mehr als rechtmäßigen Staatschef an. Seine Wiederwahl im vergangenen Jahr fand nach Einschätzung von Beobachtern nicht unter freien und fairen Bedingungen statt.
 
Die US-Regierung unterstützt die venezolanische Opposition. "Die Krise Venezuelas wird sich verschlimmern, bis die Demokratie wiederhergestellt ist", schrieb US-Vizepräsident Mike Pence in einem Gastbeitrag für das "Wall Street Journal" (Dienstag). "Nicolas Maduro muss weg."
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