Angehörige fliehen

Angst vor Rache nach Hochzeits-Massaker

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Angehörige der mutmaßlichen Täter verlassen die Region aus Angst vor Racheakten. Ein Gericht erließ unter dessen zwei weitere Haftbefehle.

Nach dem Tod von 44 Menschen bei dem Massaker in dem südostanatolischen Dorf Bilge wächst unter den Angehörigen der mutmaßlichen Täter die Furcht vor Racheakten. Insgesamt zwölf Familien haben deshalb beschlossen, das Dorf zu verlassen. Unterdessen erließ ein Gericht Haftbefehle gegen zwei mutmaßliche Komplizen der Täter. Damit sind nun zehn Verdächtige in Untersuchungshaft.

Nur mehr drei Tage Sicherheit
Angehörige der Tatverdächtigen sagten, sie hätten Todesdrohungen erhalten. Die Sicherheitskräfte, die seit dem Massaker von Montagabend in Bilge stationiert sind, hätten den Verwandten der mutmaßlichen Täter drei Tage Zeit gegeben, das Dorf zu verlassen. Danach könne ihre Sicherheit nicht mehr garantiert werden. Die paramilitärische Gendarmerie vereitelte demnach bereits einen Angriff auf das Haus von Verwandten eines Verhafteten. Bei dem Massaker hatten 70 Kinder in dem Dorf einen oder beide Elternteile verloren. Sie werden vom Roten Halbmond und den Sozialbehörden betreut.

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