Bohnen statt Drogen: Ein vom britischen Verteidigungsministerium gefeierter Schlag gegen den Drogenhandel in Afghanistan hat sich als Informationspanne entpuppt.
Nach einer Aktion gegen radikal-islamische Taliban hatte das Ministerium zunächst voller Stolz verkündet, die rekordverdächtige Menge von 1,3 Tonnen Saat für Mohnblumen sichergestellt zu haben.
Der Sprecher der Streitkräfte in der Helmand-Provinz, Nick Richardson, sah darin gar den Zusammenhang zwischen Aufständen und der Opium-Produktion bewiesen. Doch statt Drogensamen stellten die Streitkräfte nur einen großen Haufen Mungobohnen sicher, wie die britische Zeitung "The Guardian" am Mittwoch berichtete.
Die Verwechslung brachten Analysen einer UN-Einrichtung in Kabul ans Licht. Dem Bericht zufolge haben die britischen Behörden den Fehler eingeräumt und versprochen, die Bohnen - mit einem Straßenverkaufswert von umgerechnet rund 1.500 Euro - ihrem Besitzer zurückzugeben. Mungobohnen sind bei Landwirten in Afghanistan sehr beliebt, weil sie ihnen im Jahresverlauf mehrere Ernten ermöglichen.