Pädophilien-Prozess

Ex-Pfarrer wegen Kindesmissbrauchs verurteilt

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Ein ehemaliger Pfarrer aus dem bayerischen Riekofen ist am Donnerstag wegen jahrelangen sexuellen Missbrauchs eines Ministranten zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Die Regensburger Jugendschutzkammer ordnete außerdem an, dass der wegen Missbrauchs vorbestrafte katholische Geistliche zeitlich unbeschränkt in eine Psychiatrie eingewiesen wird, um dort eine Therapie zu machen. Der 40-Jährige hatte ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Bistum informierte lückenhaft
Mit dem Urteil folgte die Kammer dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte auf eine zweieinhalbjährige Haftstrafe plädiert. Ein Gutachter hatte erklärt, dass der Ex-Pfarrer voraussichtlich mindestens vier Jahre auf einer geschlossenen Station bleiben müsse. Im Prozess wurde auch bekannt, dass das Bistum Regensburg nur lückenhaft über diesen Fall informierte.

Wiederholungstäter
Der Priester hatte sich bereits 1999 an einem Zwölfjährigen vergangen und war zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Mann hätte während seiner Bewährungszeit bis 2003 nicht mit Kindern und Jugendlichen arbeiten dürfen. Dennoch war er bereits ab 2000 in Riekofen in der Gemeindearbeit tätig und machte in der Folge zahlreiche Fahrten mit Messdienern.

Homosexuelle Pädophilie
Ein Sachverständiger hatte vor Gericht erklärt, dass der Pfarrer eine eindeutige homosexuelle Pädophilie habe und sexuelle Kontakte zu Buben suche. Wegen einer Persönlichkeitsstörung sei er aber nur eingeschränkt schuldfähig. Der Ärztliche Direktor der Straubinger Forensik, Bernd Ottermann, sagte, dass von dem Mann weitere Straftaten zu erwarten seien, wenn er nicht therapiert werde.

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