Peinliche Panne

Strache-Wahlkampf-Rap musste vom Netz

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Im Rap wurde Carl Orffs Carmina Burana verwendet – Urheberrechtsverletzung.

"Schluss mit lustig“, heißt es ganz forsch im Wahlkampf-Rap von HC Strache. Doch genau das dachte sich jetzt auch der deutsche Musikverlag Schott – und sperrte den Wahlkampf-Rap kurzerhand. Gestern wurde das Lied vom Netz genommen.

Urheberrechte von Carl Orff verletzt
Grund: In der Anfangssequenz des Rap ist die berühmte Komposition Carmina Burana von Carl Orff zu hören. Aber: HC und seine FPÖ hatten vergessen, ihre Hausaufgaben zu machen und die Verwendung der Urheberrechte anzumelden, genehmigen zu lassen und zu bezahlen. Deshalb stand gestern auf der facebook-Seite von HC Strache ganz kleinlaut "this video is no longer available due to a copyright claim by Schott Music GmbH &Co.“ Heißt so viel wie: Das Video ist nicht mehr verfügbar, weil Schott Musik ein Copyright angemeldet hat.

Für Thomas Sertel, Jurist bei Schott Music, eine klare Sache. "Es gab keine Genehmigung, also hat die FPÖ diese Musiksequenz unrechtmäßig verwendet.“ Für klassische Werke gilt nämlich: Wenn der Komponist noch nicht 70 Jahre tot ist, müssen Schutzlizenzen bezahlt werden. Carl Orff starb aber "erst“ 1982.

Die FPÖ hätte nie eine Genehmigung erhalten
Harald Kickl, Chefstratege der FPÖ, findet die Rechtsverletzung nicht so tragisch. "Das sind ja wirklich nur ein paar Sequenzen, aber gut, jetzt haben wir die Musik so verändert, dass man nichts mehr erkennen wird“, so Kickl. Ganz so schnell wird die Sache aber nicht zu beheben sein. "Erstens hätten wir für eine politische Partei die Genehmigung sowieso nicht erteilt, zweitens wünsche ich viel Spaß bei der Verfremdung, denn so einfach ist das nicht. Und drittens überlegen wir uns ohnehin rechtliche Schritte“, so Sertel. Dass er es hier mit HC Strache zu tun hat, schreckt ihn übrigens wenig, hat er doch auch schon Carmina-Burana-Prozesse gegen Michael Jackson oder den Boxer Henry Maske gewonnen. In Boxer-Sprache heißt das also: ready to rumble ...

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