Adrenalin-Training

Kombinierer am Bungee-Seil

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Österreichs erfolgreiche nordische Kombinierer im Adrenalin-Fieber: Bungee-Jumping von der Europa-Brücke in Tirol.

Oben donnerten die Sattelzüge über die Europabrücke der Brenner-Autobahn, darunter gaben sich die österreichischen Nordischen Kombinierer dem ultimativen Kick hin. Bungee-Jumping von der höchsten Brücke Österreichs war unter dem Stichwort "Adrenalin-Training" am Mittwoch ein Programmpunkt des Vorbereitungskurses der Schützlinge von Cheftrainer Alexander Diess.

Mutprobe
"5, 4, 3, 2, 1 - Bungee", lautete das Kommando des ehemaligen Skispringers Rupert Hirner, der nun das Bungee-Jumping von der Europabrücke betreibt. Dann gab es für die Trainer und Athleten kein Zurück mehr. Abspringen von der Plattform, die sich 188 Meter über dem Talboden befindet, runter in die Tiefe. Sieben Sekunden im freien Fall. Das Seil dehnte sich bis zum Umkehrpunkt 20 Meter über den Boden, dann schnellte es die Athleten wieder in die Höhe. Zwei Minuten hingen David Kreiner und Kollegen mit dem Kopf nach unten, bis sich das Seil ausgependelt hatte und sie wieder nach oben gezogen wurden.

Unter den Springern lief auf der Plattform noch der Schmäh, aber umso näher der Sprung für jeden rückte, umso nachdenklicher wurden die Athleten, die eigentlich gewohnt sind, weite Sprünge auf gewaltigen Schanzen zu bestreiten. "Unglaublich", schilderte David Kreiner sein Erlebnis, "zuerst hat man schon ein mulmiges Gefühl, aber dann ist es doch sehr toll. Es braucht aber schon sehr viel Überwindung. Jetzt weiß ich, dass es nicht ratsam ist, von Brücken zu springen."

Team-Building
Für Nationaltrainer Alexander Diess war das Bungee-Jumping ein wichtiges Erlebnis für seine Schützlinge. "Voller Elan und mit einer Supermannschaft sind wir in die Vorbereitung gegangen, aber dann wurden wir schon sehr gerupft und geprügelt", bekannte der Oberösterreicher.

Rück- und Schicksalsschläge
Zuerst verunglückte Alfred Rainer beim Paragleiten tödlich. Dann zog sich Mario Stecher eine schwere Beinverletzung zu. Der 31-jährige Team-Olympiasieger konnte am Mittwoch erstmals wieder mit dem Rad trainieren, erst Anfang Dezember wird er wieder springen. Schließlich zog sich Bernhard Gruber eine Schulterluxation zu, er kann erst in drei Wochen wieder voll trainieren. Und auch Christoph Bieler musste für das Bungee-Jumping absagen, er lag mit einer Darmgrippe im Bett.

"Das war schon ein tolles Erlebnis, für unsere Mannschaft war dieses Abenteuer gerade richtig. Es gab den Nervenkitzel, es brauchte Überwindung, dazu noch war es für das Team-Building sehr wichtig", sagte Diess.

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