Muammar al-Gaddafi

Gaddafis Leiche in Lagerhalle

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Ein Handy hat den Aufenthaltsraum des gestürzten Machthabers verraten.

Ein Schuss in den Bauch, einer in den Kopf. „Er „wurde aus nächster Nähe erschossen“, sagt der Arzt, der Muammar al-Gaddafis Leiche obduzierte. „Wir verlangen Aufklärung über die Umstände des Todes“, erklärt der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte. Klar: Die Welt hätte Gaddafi gern vor ein Gericht gestellt – die Libyer nicht.

Auch Safia al-Gaddafi, Witwe des Diktators, verlangt eine UNO-Untersuchung. Sie sei stolz auf den „Mut“ ihres Mannes. Er und seine Söhne würden ihren Platz „unter den Märtyrern“ finden, sagte sie einem syrischen Sender.

Clan will seine Leiche
Der Stamm Muammar al-Gaddafis hat den Nationalen Übergangsrat aufgefordert, die Leichen des libyschen Ex-Diktators und seines Sohnes Motassim unverzüglich herauszugeben. Sie sollten nach islamischem Brauch in ihrer Heimatstadt Sirte bestattet werden, heißt es in einer Mitteilung des Gaddadfa-Stammes, die der Pro-Gaddafi-Sender Al-Rai mit Sitz in Syrien veröffentlichte. Die Unterzeichner, die von "Märtyrern" sprechen, wenden sich dabei auch an die Vereinten Nationen, die Organisation der Islamischen Konferenz und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International

Wie aber kam Gaddafi tatsächlich ums Leben? Fix ist: Der Diktator lebte seit August in Sirte. Mittwochabend ruft er per Satellitenhandy in Tripolis an. Er will Verstärkung anfordern. Das Telefonat wird von der NATO gepeilt.

Donnerstag will Gaddafi per Autokonvoi (75 Wagen) flüchten. Französische Militärflieger beschießen die Autos. Gaddafis Panzer-Mercedes wird getroffen. Er und seine Getreuen flüchten zu Fuß.

Dann eskaliert die Lage. Gaddafis Fahrer berichtet, dass sein Chef und er sich in zwei Röhren verstecken.

Rebellen erschießen Gaddafis Leibwächter, ziehen ihn aus der Röhre. Er wird auf einen Pick-up gelegt.

Leiche ausgestellt
Eine wilde Meute stürzt sich auf ihn, brüllt immer wieder „Gott ist groß“ und „Du Hund“, wie Videos belegen. Gaddafi lebt, scheint durch Schläge an der Schläfe verletzt. Plötzlich ruft jemand: „Nicht schießen. Lebend.“ Vergebens. Zwei Kugeln – in Kopf und Bauch – töten ihn. Der US-Sender CBS behauptet, ein Gaddafi-Leibwächter habe ihm den „Gnadenschuss verpasst“. Andere vermuten, er sei „brutal hingerichtet worden“.

Videos zeigen nur, wie sich eine Meute auf den wohl leblosen Körper Gaddafis stürzt, sein Hemd zerreißt, an seinen Haaren zieht und ihn immer wieder fotografiert.
Auch Gaddafis Sohn Motassim wird lebend in Sirte gefasst. Auf Fotos sieht man ihn rauchen, mit einer Wasserflasche in der Hand. Auch er wird später exekutiert, seine Leiche öffentlich ausgestellt.

Muammar al-Gaddafis Körper wird in eine Lagerhalle. Gaddafi liegt mit entblößtem Oberkörper auf einer blutgetränkten Matratze. An Kopf und Brust sind Einschusslöcher zu sehen.

Unklar ist, wo er begraben werden soll. Die Rebellen wollen sie der Welt zeigen: Seht her, er ist wirklich tot.

Tochter am Handy
Donnerstagabend ruft Aisha al-Gaddafi – einzige Tochter Gaddafis – auf dessen Satellitentelefon an. Rebellen heben ab. Sie hören, wie Muammar al-Gaddafis Frau Safiya im Hintergrund weint.

Auf der nächsten Seite: Der oe24 LIVE-TICKER zum Nachlesen.

Die Jagd ist vorbei, Gaddafi ist tot. "Nicht schießen, nicht schießen“, bettelte der Diktator zuletzt, doch die Rebellen drückten ab: Kopfschuss. Einen Tag nach dem Ende der fast 42-jährigen Herrschaft des Wüstendiktators in Libyen mehren sich die Spekulationen, dass der bereits verwundete Gaddafi von den Rebellen durch Kopfschüsse gelyncht wurde. Der Nationale Übergangsrat wehrt sich gegen diese Vorwürfe. Der LIVE-TICKER zum Nachlesen.

22:30 Uhr: Damit beenden wir unseren Live-Ticker. Vielen Dank an unsere zahlreichen Leser.

22:20 Uhr: Die NATO gibt bekannt, dass sie den Libyen-Einsatz schon bis Monatsende beenden will.

22:11 Uhr: Die neue libysche Führung will nun doch, statt wie bisher angekündigt am Samstag, erst am Sonntag die vollständige Befreiung des Landes erklären. "Wir werden die vollständige Befreiung Libyens am Sonntag um 17 Uhr auf dem Gerichtsplatz in Benghazi verkünden", sagte ein ranghohes Mitglied des libyschen Nationalen Übergangsrats am Freitag. Die neue Führung des Landes hatte den Fall der letzten Bastion von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi, der Hafenstadt Sirte, zur Bedingung gemacht, um die vollständige Befreiung Libyens zu verkünden, mit den Gesprächen zur Bildung einer Übergangsregierung zu beginnen und anschließend Wahlen anzusetzen.

21:47 Uhr: Vor dem Kühlhaus, in dem Gaddafis Leiche aufbewahrt wird, stehen die Massen Schlange. Jeder will die sterblichen Überreste des bezwungenen Tyrannes sehen. Für diejenigen, die den toten Körper schon gesehen haben, gibt es keine Zweifel mehr, Gaddafis berühmte Locken sehen unverwechselbar.

21:16 Uhr: Bis jetzt gibt es immer noch keine Nachricht, ob die Vereinten Nationen, der Forderung von Gaddafis Witwe Safia nach restloser Aufklärung der genauen Todesursache des Despoten, nachkommen werden.

20:50 Uhr: Gaddafis Leiche wird in einem Supermarkt-Kühlraum aufbewahrt. Immer wieder lassen die Rebellen internationale Journalisten hinein, damit sich diese vom tatsächlichen Tod des Diktators überzeugen können.

Gaddafi Leiche
© EPA

Gaddafi's Leiche im Kühlraum - © EPA

20:21 Uhr: Der Nationale Übergangsrat der Rebellen hat entschieden, die offizielle Befreiung Libyens am Samstag nicht in der Hauptstadt Tripolis, sondern in Benghazi auszurufen.

19:45 Uhr: Eine IT-Sicherheitsfirma hat am Freitag vor Computerschädlingen gewarnt, die per E-Mail mit der Ankündigung von angeblichen Fotos des toten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi verbreitet werden. Internetpiraten hätten einen Angriff mit vorgeblich von der Nachrichtenagentur AFP versandten E-Mails gestartet, in denen von "blutigen Fotos" die Rede sei, teilte Graham Cluley in einem Blog der in Großbritannien ansässigen Firma Sophos mit. Computer mit dem Betriebssystem Windows drohten bei unsachgemäßem Umgang mit den E-Mails infiziert zu werden.

19:15 Uhr:
Die Witwe des getöteten libyschen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi hat eine UNO-Untersuchung zu den Umständen seines Todes gefordert. "Wir fordern die UNO auf, die Umstände des Todes des Mujjahid Muammar el Gaddafi zu ermitteln", sagte Safia Gaddafi am Freitag laut dem in Syrien ansässigen Fernsehsender Arrai, der der Gaddafi-Regierung nahestand. Sie sei stolz auf den "Mut" ihres Mannes und ihrer Söhne "im Kampf gegen den Angriff von 40 Ländern und ihrer Vertreter" während der vergangenen Monate. Sie würden ihren Platz "unter den Märtyrern" finden, sagte Safia Gaddafi weiter.

18:45 Uhr:
Nach wie vor unklar ist der Verbleib von Gaddafis Sohn Saif al-Islam. Berichte über eine angebliche Festnahme konnten ebenso wenig verifiziert werden wie Meldungen über Saif al-Islams Flucht in den Nachbarstaat Niger.

18:13 Uhr: 
Der Tod des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi wirft weiterhin Fragen auf. Die NATO erklärte am Freitag, nichts von der Anwesenheit Gaddafis gewusst zu haben, als sie am Donnerstag einen Fahrzeugkonvoi in der Stadt Sirte angriff und damit "wahrscheinlich" zu seiner Tötung beigetragen habe.

17:40 Uhr:
Die UNO-Kulturorganisation UNESCO hat nach dem vorläufigen Ende der schwersten Kampfhandlungen in Libyen vor einer Plünderung der dortigen Weltkulturerbe-Stätten gewarnt. Die archäologischen Ausgrabungen seien bei den Kämpfen nur wenig beschädigt worden, sagte der stellvertretende UNESCO-Leiter Francesco Bandarin am Freitag bei einer Libyen-Konferenz in Paris. Allerdings gebe es nun die Gefahr von Plünderungen.

17:19 Uhr:
Vor dem Einkaufszentrum, in dessen Kühlraum Gaddafis Leiche liegt, bilden sich lange Schlangen. Alle wollen den toten Machthaber sehen.

16:48 Uhr:
Die Leiche des libyschen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi ist am Freitag in den Kühlraum eines Einkaufszentrums in der Nähe von Misrata gebracht worden. Die Leiche wurde auf eine Matratze gelegt, während sich vor dem Raum etwa 30 Menschen einfanden, um einen Blick auf Gaddafi zu werfen, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Nach Angaben eines Sprecher des Militärrats in Misrata sollen noch DNA-Tests vorgenommen werden, bevor Gaddafi beigesetzt wird. Die Tests könnten demnach zwei Tage in Anspruch nehmen.

Gaddafi Kühlhaus
© EPA

(c) EPA


16:37 Uhr:
Tausende Menschen sind am Freitag in Syrien und im Jemen nach dem traditionellen Mittagsgebet auf die Straße gegangen, um das Ende ihrer jeweiligen Gewalt-Regime zu fordern. In beiden arabischen Ländern inspirierte der Tod des früheren libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi die Demonstranten. "Bashar, du bist der nächste!", stand - in Anspielung auf den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad -  auf Transparenten, die von Augenzeugen in der syrischen Stadt Homs gesehen wurden.

16:18 Uhr:
Der Tod des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi hat bei seiner ukrainischen Krankenschwester Oksana Balinskaja "tiefe Trauer" ausgelöst. Genauso wie ihre fünf ebenfalls aus der früheren Sowjetrepublik stammenden Kolleginnen könne sie Gaddafi nicht hassen, wurde die 25-Jährige am Freitag von Medien in Kiew zitiert. "Er gab uns Arbeit und bezahlte uns gut. Wir haben nur positive Gefühle für ihn."

16:02 Uhr:
Safia Farkash, Gaddfis Witwe und Mutter von sieben seiner acht Kinder fordert eine Untersuchung des Todes von Muammar al-Gaddafi durch die Vereinten Nationen.

15:34 Uhr:
Das Krankenhaus in Misurata hat offenbar einen Totenschein für Muammar al-Gaddafi ausgestellt. Der User FreeBenghazi hat ein Foto davon auf Twitter gepostet.

Gaddafi Totenschein
© Twitter


15:20 Uhr:
Einen Tag nach dem Tod des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi ist am Freitag angeblich dessen zweitältester Sohn Saif al-Islam angeblich festgenommen worden. Kämpfer des Nationalrats hätten ihn in Slitan, 160 Kilometer östlich von Tripolis, gefangen genommen, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Arabiya unter Berufung auf einen der Beteiligten. Er soll am Rücken verletzt sein, hieß es. Offiziell wurde der Bericht noch nicht bestätigt.

15:15 Uhr:
Angeblich soll Gaddafis Sohn Saif al-Islam gefasst sein. Das berichten mehrere Agenturen und Online-Portale unter Berufung auf libysche Kreise.

14:45 Uhr:
Immer neue Spekulationen gibt es um die genauen Umstände von Gaddafis Tod: Einer von Gaddafis Leibwächtern sagte gegenüber der Agentur Reuters, Gaddafi habe den französischen Luftangriff auf seinen Konvoi überlebt und müsse dann von Aufständischen getötet worden sein. Nähere könne er aber nicht sagen, denn er selbst sei durch seine Verletzungen bewusstlos geworden, so Mansour Daou gegenüber der Agentur.

14:33 Uhr:
Gaddafi soll vorerst nicht begraben werden. Man wolle allen Menschen die Gelegenheit geben, sich davon zu überzeugen, dass Gaddafi wirklich tot ist, so ein Vertreter des Nationalen Übergangsrates in Libyen.

14:16 Uhr:
Der Leichnam von Gaddafis Sohn Motassim wird in der Kühlzelle eines Lebensmittel-Lagers in der Nähe von Misurataaufbewahrt, berichtet ein korrespondent der britischen Zeitung The Telegraph. Auch Muammar al-Gaddafis Leiche soll angeblich in Kürze dort eintreffen und einige Tage lang aufbewahrt werden.

13:58 Uhr:
Der deutsch-ägyptische Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad sieht die Zukunft Libyens eher düster. Es hätten sich keine Organisationen gebildet, die für ein bürgerliches Leben stünden. Verfeindete Stämme würden untereinander ihre alten Fehden austragen, das Land sei tief gespalten, schreibt Abdel-Samad in seinem neuen Buch "Krieg oder Frieden. Die arabische Revolution und die Zukunft des Westens", wie die Verlagsgruppe Droemer Knaur im Freitag in einer Aussendung mitteilte.

13:50 Uhr:
Die letzen Stunden und Minuten von Libyens früherem Machthaber Muammar al-Gaddafi taugen schon am Tag nach seinem Tod zur Legendenbildung. Hockte er am Ende wirklich im Abwasserkanal? Geriet er unter Feuer seiner eigenen Leute? Wurde er aus nächster Nähe erschossen?

13:38 Uhr:
Ein neues Video zeigt die Festnahme von Muammar al-Gaddafi:

13:30 Uhr: Nach dem Tod von Libyens früherem Machthaber Muammar el Gaddafi sorgt sich die Weltgemeinschaft nicht nur um die politische Zukunft des Landes. Auch die inzwischen geplünderten großen Waffenarsenale des Despoten bereiten den Staaten der Region und weltweit Kopfzerbrechen. In Nordafrika herrsche "außerordentlich große Besorgnis", dass Waffen aus Libyen in die Nachbarländer geschafft worden seien, sagt der UNO-Libyen-Sonderbeauftragte Ian Martin.

12:45 Uhr: Große Verwirrung herrscht unterdessen um das Schicksal von Gaddafis bekanntestem Sohn Saif al-Islam . Gestern wurde gemeldet, er sei wie sein Vater erschossen worden. Doch eine offizielle Bestätigung wie bei seinem Bruder Mutassim, dessen Tod durch Fotos dokumentiert wurde, steht aus. Inzwischen berichtet der TV-Sender Al-Arabiya, Saif sei am Leben und in den Niger geflohen. Wir berichten hier Live in unsererm Ticker und halten Sie minütlich auf dem Laufenden.

12:07 Uhr: Inzwischen ist ein neues Video aufgetaucht: Darauf ist die Verhaftung Gaddafis zu sehen. Er ist zwar blutüberströmt, aber am Leben. Rebellen jubeln "Allahu al akbar" - Gott ist groß. Kurz danach ist Gaddafi tot. Wie berichtet, wurde er aus nächster Nähe erschossen.

11:23 Uhr: Die Beerdigung des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi wird sich nach Angaben der Übergangsregierung noch um einige Tage verzögern. Ein Termin stehe noch nicht fest, sagte der Ölminister des Übergangsrats, Ali Tarhouni.

11:06 Uhr: Doch Hinrichtung? Libyens Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi starb nach Einschätzung eines Arztes durch "Schüsse aus nächster Nähe in Kopf und Bauch". Ein Mediziner im Krankenhaus von Misrata, der Gaddafis Leiche untersucht habe, sei zu diesem Schluss gelangt, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Arabiya. Das könnte auf eine Hinrichtung hindeuten.

10:29 Uhr: Der dezimierte Gaddafi-Clan: Wer noch lebt, wer sich wo aufhält,  sehen Sie hier im Überblick:

Gaddafis Leiche in Lagerhalle
© oe24

09:30 Uhr: Die Reaktionen: Einhellig positiv wird in der ganzen Welt der Tod Gaddafis bewertet. Aus der Rolle fällt der venezolanische Präsident Hugo Chavez: Er bedauert den Tod des Ex-Diktators und spricht von "Mord" an ihm. Lesen Sie hier alle Reaktionen >>>

09:12 Uhr: Jetzt sickern immer mehr Details zum Tod und zur Bestattung Gaddafis durch: Ärzte haben von dem Toten DNA-Proben genommen, bevor die Leiche des Ex-Diktators zur Beerdigung freigegeben worden sei. Dabei haben sie estgestellt, dass ein großer Teil der oft wirr vom Kopf stehenden langen Haare Gaddafis "künstliche Haare" gewesen seien. Gaddafi, der auch gerne hohe Absätze und prunkvolle Gewänder trug, habe in Wirklichkeit eine Halbglatz gehabt. Er soll schon bald nach islamischem Ritus an einem unbekannten Ort bestattet werden.

08:46 Uhr: ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl ist in Libyen: Lesen Sie hier seine Analyse zum Tod des Diktators >>>

08:30 Uhr: Die Regierung in Tripolis hat bislang einer unabhängigen Obduktion bislang nicht zugestimmt. "Hauptsache die Leiche verschwindet", so Ministerpräsident Jibril. Damit will der Übergangsrat verhindern, dass Gaddafis Grab zu einem Wallfahrtsort seiner Anhänger wird.

08:21 Uhr:  International von zahlreichen Fernsehsendern ausgestrahlte Videoaufnahmen zeigten Gaddafi nach seiner Festnahme lebend inmitten von Kämpfern des Übergangsrats. Allerdings schien er bereits verletzt und hatte Blut auf Gesicht und Schultern. Ein Kämpfer des Übergangsrats schien ihm eine Pistole an den Kopf zu halten. Ob er abdrückte, war nicht zu erkennen. Anschließend ist auf den Aufnahmen zu sehen, wie Gaddafi auf einen Pickup gezogen wird:


07:48 Uhr: Version 3 des Gaddafi-Todes: Ein anderer Mitarbeiter der Übergangsregierung sagte etwa, Gaddafi sei in einem Krankenwagen verblutet. Nach offiziellen Angaben gab es keinen Befehl für seine Tötung.

07:34 Uhr: Version 2 des Gaddafi-Todes: Ein Mitarbeiter des Übergangsrates machte dagegen Kämpfer der Regierung für Gaddafis Tod verantwortlich. "Sie haben ihn sehr brutal verprügelt und dann getötet. Das hier ist Krieg."

07:23 Uhr: Version 1 des Gaddafi-Todes:  Der Chef der Übergangsregierung, Mahmud Jibril, erklärte am Donnerstag, Gaddafi sei ins Kreuzfeuer von Regierungskämpfern und eigenen Anhängern geraten und habe dabei einen tödlichen Kopfschuss erlitten. Er sei demnach aber noch lebend nach Misrata (Misurata) gebracht worden.

07:15 Uhr: Nach der Tötung des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gibt es widersprüchliche Angaben zu den genauen Umständen seines Todes.

Seite 2: Alle Hintergrund-Infos zum dramatischen Ende des Wüstendiktators:

 

Es ist eine gnadenlose Hetzjagd, bis zum blutigen Ende. Donnerstag, um 14.03 Uhr, verkündet Abdul Hafiz Ghoga, Sprecher der Übergangsregierung in Tripolis, mit fahrig aufgekratzter Stimme: „Wir können der Welt mitteilen, dass Gaddafi getötet worden ist. Es ist ein historischer Moment. Das ist das Ende von Tyrannei und Diktatur.“

Grenzenloser Jubel in Tripolis
Beinahe gleichzeitig wird im libyschen TV ein erstes Video gezeigt. Aufgenommen mit einer schlichten Handykamera. Von einem Rebellen. Gaddafi liegt in einem blutdurchtränkten Laken, der Mund ist leicht geöffnet, die Augen sind geschlossen. Sein markantes, schütteres Kraushaar ist zu sehen, sein zerfurchtes, ausgelaugtes Gesicht. Er trägt eine schmutzige Khaki-Uniform.

Die letzten Minuten in Gaddafis Leben

Der ehemalige libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi ist offenbar noch lebend in die Hand der Aufständischen gefallen

In einem von Al-Arabija und CNN ausgestrahlten verwackelten Video soll Gaddafi zu sehen sein, wie er von Milizionären umringt wird.

Er scheint noch auf eigenen Beinen zu stehen und zu wanken

Sein Hemd ist blutgetränkt. Er scheint zu sprechen und seine rechte Hand zu bewegen.

Auf späteren Bildern ist der tote Gaddafi zu sehen. Ein Arzt im Krankenhaus von Misrata bestätigte nach einer Untersuchung, Gaddafi sei am Kopf und am Bauch von Schüssen getroffen worden.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordete eine Untersuchung der Todesumstände.



Was das libysche TV in diesem Moment nicht zeigt, wohl aber der arabische TV-Sender Al-Jazeera: Gaddafi ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht tot, sondern nur schwer verletzt. Exekutiert wird er erst später – mit einem angesetzten Kopfschuss aus einer 9mm-Pistole.

Doch der Reihe nach: Gaddafi hat sich bis zuletzt mit einer Handvoll Bodyguards in seiner Mittelmeer-Residenz in seiner Heimatstadt Sirte verschanzt. Straße um Straße, Haus um Haus rückten die Rebellen Donnerstagvormittag vor. Als die Rebellen die Residenz erreichen, rast ein kleiner Konvoi aus dem Areal. Die gepanzerten Fahrzeuge werden beschossen, dennoch donnern sie in Richtung Westen, auf die vierspurige Verbindungsstraße von Sirte nach Misrata. NATO-Kampfflugzeuge können den Kleinkonvoi ausmachen. Die Piloten feuern Raketen, treffen punktgenau. Der Konvoi wird vier Kilometer westlich von Sirte gestoppt.

Gaddafi und seine Bodyguards springen aus den beschädigten Autos. Sie hechten in den Straßengraben, suchen Deckung in zwei Kanalröhren aus Beton. Auch Diktator Gaddafi kriecht in die enge Röhre, die finale Falle.

„Nicht schießen“, rief er, doch es war zu spät.
 

Gaddafi starb 3 Kilometer neben seinem Geburtsort

In der Nähe seiner Geburtsstadt Sirte wurde Gaddafi getötet. Von seinem Glanz war nichts übrig, er hockte in ­einem dreckigen Loch.

Wieder versteckte sich ein Diktator in einem Loch: Die Szene erinnerte an den irakischen Diktator Saddam Hussein. Er wurde 2003 in einem Erdloch gefunden. Gestern erwischten Rebellen auch den irren Wüstendiktator Muammar al-Gaddafi in einem dunklen, dreckigen Loch.

Bei der Flucht vor der Attacke der NATO-Bomber und vor libyschen Rebellen verschanzte sich Gaddafi in einem Abflussrohr. Ein Uniformierter zeigte später stolz auf die Stelle der historischen Flucht.

Der Diktator kauerte, um sein Leben zitternd, in dem engen, ungefähr 80 Zentimeter breiten Rohr. Location: Nur 3,5 Kilometer außerhalb seiner Geburtsstadt Sirte. Direkt daneben verläuft der dreispurige Highway Richtung Misrata (Grafik).

Konsole 20.10.2011
© oe24

Die Rebellen zerrten Gaddafi aus dem Versteck und töteten ihn. Offiziell teilte der lybische Nationale Übergangsrat am Donnerstagabend mit, Gaddafi sei beim Transport in die Stadt Misrata während eines Feuergefechtes von Kugeln getroffen und getötet worden sein.

Auf der nächsten Seite: Der große OE24-LIVE-TICKER zu den Geschehnissen rund um den Tod des lybischen Diktators Muammar al-Gaddafi zum Nachlesen.

Der langjährige libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi ist  bei seiner Festnahme ums Leben gekommen. Er wurde erschossen. Sein Tod wurde bereits offiziell bestätigt. oe24 berichtete über die letzten Entwicklungen im LIVE-TICKER.

Unser LIVE-TICKER zum Nachlesen:

00:00 Uhr: Damit beenden wir unseren LIVE-TICKER. Vielen Dank an unsere zahlreichen Leser.

23:46 Uhr: Der frühere libysche Diktator Muammar al-Gaddafi soll erst auf dem Weg von seiner Heimatstadt Sirte nach Misrata (Misurata) schwer verwundet worden sein. Die Verletzungen, die später zu seinem Tod geführt hätten, habe er erlitten, als die Kämpfer, die ihn auf einem Pritschenwagen von Sirte in die Stadt Misrata bringen wollten, auf dem Weg unter Beschuss geraten seien. Gaddafi habe eine Schusswunde am Kopf und eine am Bauch erlitten. Er sei nicht von den Kämpfern zu Tode geprügelt worden, sondern erst nach seiner Ankunft im Krankenhaus von Misrata gestorben, weil er viel Blut verloren habe, teilte der Nationale Übergangsrat der Presse mit.

23:17 Uhr: In ganz Lybien sind die Menschen auf den Straßen um zu feiern. Nach vier Jahrzehnten ist die Macht des Despoten Gaddafi gebrochen:

Ganz Libyen feiert Gaddafis Tod


22:50 Uhr: Die ersten Bilder der Leiche von Gaddafis Sohn Motassim werden veröffentlicht. Es ist ein grausiger Anblick:

Motassim Gaddafi
© EPA, Die Leiche von Motassim Gaddafi

Die Leiche von Motassim Gaddafi - © EPA

22:34 Uhr: Die Arabische Liga will den Libyern nach dem Tod von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi beim Aufbau eines demokratischen Staates zur Seite stehen. Der Generalsekretär der Liga, der Ägypter Nabil Elaraby (al-Arabi), sagte am Donnerstagabend, er sei froh, dass in der libyschen Geschichte nun eine neue Seite aufgeschlagen worden sei. Er lobte die "Tapferkeit" der Libyer, die für ein Leben in Freiheit und Würde große Opfer gebracht hätten.

22:13 Uhr: Bei einer Pressekonferenz des nationalen Übergangsrates wurde verkündet, dass die Befreiung Lybiens offiziell am Samstag ausgerufen werden soll. Der Übergangsrat bestätigte erneut den Tod des Diktators und dessen Sohnes, Motassim. Der Verbleib von Saif al-Islam oder dessen Leiche wurde nicht angesprochen.

Nach Gaddafis Tod: Alle Reaktionen

Der NATO-Generalsekretär sieht mit dem Tod Gaddafis das "Ende des Schreckens" gekommen. Er kündigt an, dass die NATO den Militäreinsatz in Libyen in Absprache mit der UNO und dem libyschen Übergangsrat bald beenden werde. Rasmussen rief die Angehörigen des Nationalen Übergangsrates zur Mäßigung auf und warnte vor Repressalien gegenüber Zivilisten und den verbliebenen Gaddafi-Anhängern.

US-Präsident Barack Obama hat den Tod des Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi als "Ende eines langen und schmerzhaften Kapitels" bezeichnet. Das libysche Volk habe nun die Chance, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, sagte Obama. Die Libyer hätten aber auch eine "große Verantwortung", eine Regierung zu schaffen, die alle gesellschaftlichen Gruppen einschließe. Der Einsatz der NATO werde nach Gaddafis Tod jedenfalls "bald zu Ende gehen", so der US-Präsident.

Der britische Außenminister William Hague kritisiert die "außergerichtliche Exekution" von Gaddafi, seinen Familienmitgliedern und engsten Vertrauten. Ihm wäre es lieber gewesen, Gaddafi und seine Gefolgsleute hätten sich vor Gericht für ihre Taten verantworten müssen. Er werde angesichts des Todes von Muammar al-Gaddafi aber "sicher nicht in Tränen ausbrechen", fügte Hague in einem Interview mit dem Sender Sky News hinzu.

Stephen Harper wünscht den Libyern nach Gaddafis Tod "Frieden und rasche Genesung". Die Tage des libyschen Diktators seien zu Ende, "er wird nie mehr in der Lage sein, den internationalen Terrorismus zu unterstützen oder Schüsse auf das eigene Volk anzuordnen." Kanada hat an der Seite Frankreichs und Großbritanniens in der NATO-Militäroperation gegen Gaddafi gekämpft.

Der Vizepräsident der USA, Joe Biden, hat zwar den Tod Gaddafis nicht offiziell bestätigt, stellte aber fest: Die Nato hat es richtig gemacht", fuhr Biden fort. "Mit Gaddafi ist es vorbei, ob er am Leben oder ob er tot ist, das libysche Volk ist einen Diktator losgeworden, und ... es hat eine Chance." Biden betonte weiter, dass die USA zwei Milliarden Dollar im Rahmen des Einsatzes ausgegeben hätten und "kein Menschenleben verloren haben".

Nach dem Tod des libyschen Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi hofft Russland auf Frieden in dem nordafrikanischen Land. Kremlchef Dmitri Medwedew forderte die Vertreter des Übergangsrates und der verschiedenen Stämme zu einer Einigung über die künftige Regierung auf. "Libyen muss ein moderner demokratischer Staat werden", sagte Medwedew am Donnerstag bei einem Treffen mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte in Moskau nach Angaben der Agentur Itar-Tass. Zu diesem Zeitpunkt ging der Kremlchef noch von einer Gefangennahme Gaddafis aus.

Für Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy ist Gaddafis "Verschwinden" ein "wichtiger Meilenstein" auf dem Weg zur endgültigen Befreiung Libyens. Die libysche Bevölkerung stehe vor ganz neuen Zeiten. Die Befreiung von Sirte "muss der Beginn eines konsequenten Prozesses sein, mit Hilfe des Nationalen Übergangsrates ein demokratisches System zu etablieren, in dem alle Elemente des Landes ihren Platz finden und in dem die Grundfreiheiten garantiert sind", so Sarkozy in einer am Abend veröffentlichten Erklärung.

Mit dem Tod des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geht nach den Worten von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel ein blutiger Krieg zu Ende, den dieser gegen sein eigenes Volk geführt habe. "Dieser Tag setzt einen Schlusspunkt unter das Regime Gaddafi, es ist ein wichtiger Tag für die Libyer", erklärte Merkel am Donnerstag. "Der Weg ist nun endgültig frei für einen politischen Neuanfang in Frieden. Darüber ist Deutschland erleichtert und froh."

Auch Ban Ki-Moon zeigte sich in einer ersten Reaktion erfreut über das Ende von 42 Jahren Gewaltherrschaft in Libyen. Gaddafis Tod bedeute einen "historischen Wendepunkt in der Geschichte Libyens". Der weitere Weg für die libysche Bevölkerung werde aber "schwer und voller Herausforderungen" sein. "Jetzt ist es an der Zeit, dass alle Libyer zusammenkommen", sagte Ban. Der UN-Generalsekretär rief die Kämpfer auf beiden Seiten auf, ihre Waffen niederzulegen. "Das ist eine Zeit für Wiederaufbau und Heilung."

"Einem demokratischen Neubeginn in Libyen steht nichts mehr entgegen", stellt Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann zur Nachricht über den Tod des früheren libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi am Donnerstag fest. "Die Befehle zum gewaltsamen Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung sind besonders zu verurteilen. Wegen Gaddafis Entscheidungen waren tausende Opfer zu beklagen." Über die vergangenen Jahrzehnte habe das Gaddafi-Regime die Grund- und Menschrechte immer wieder verletzt und viel Leid über die Zivilbevölkerung gebracht, betont der Bundeskanzler.

"Mit dem Tod von Muammar Gaddafi gehen mehr als 42 Jahre Diktatur in Libyen zu Ende. Wenngleich Freude über den Tod eines Menschen nie angebracht ist, herrscht ein Gefühl der Erleichterung, denn jetzt hat das Blutvergießen endgültig ein Ende. Die Befreiung Libyens ist damit unwiderruflich, die Tür für eine bessere Zukunft des Landes steht weit offen", erklärte Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger in einer ersten Reaktion auf die Nachricht über den Tod Muammar Gaddafis.

Der französische Außenminister Alain Juppé begrüßt das "Ende der Tyrannei in Libyen". Mit dem Tod Gaddafis gingen 42 Jahre Schreckensherrschaft zu Ende, sowie ein sehr schmerzhafter Kampf des libyschen Volks gegen den Diktator, so Juppé in Paris. Frankreich sei stolz darauf, das libysche Volk im Kampf für Freiheit und Demokratie unterstützt zu haben.

Der britische Premierminister begrüßte die Nachricht von Gaddafis Tod und rief dazu auf, der vielen Opfer Gaddafis zu gedenken. Er sei stolz auf den Beitrag Großbritanniens zur Befreiung Libyens. Cameron würdigte besonders die Leistung der libyschen Rebellen bei der Niederschlagung des Gaddafi-Regimes. Jetzt sei der Weg endgültig frei für Frieden und Demokratie in Libyen, so der britische Regierungschef.

Die US-Außenministerin wollte Gaddafis Tod zunächst nicht offiziell bestätigen. In einem ersten Statement meinte sie aber, wenn sich "die Rebellen nicht mehr durch Gaddafi bedroht" fühlten, würde "dies den Übergangsprozess in Libyen wesentlich erleichtern."

Als "Ende einer Ära von Depotismus und Repression" hat EU-Ratspräsident den Tod von Muammar al-Gaddafi bezeichnet.

Barroso spricht sagte in einer gemeinsamen Erklärung mit Van Rompuy: ""Heute kann Libyen ein Kapitel seiner Geschichte abschließen und eine neue demokratische Zukunft in Angriff nehmen."

"Der Krieg ist zu Ende": Mit diesen Worten hat Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi am Donnerstag Medienberichte kommentiert, nach denen der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi getötet worden sei. Laut Berlusconis Vertrauensleuten habe der Premier den lateinischen Spruch "Sic transit gloria mundi" (So vergeht der Ruhm der Welt) hinzugefügt.

21:50 Uhr: Die irakische Regierung unter Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat Libyen zum Ende von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi gratuliert. Zugleich brachte sie ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass dem Land nun eine "neue Ära der Sicherheit, Stabilität und Demokratie" beschieden sei, hieß es in einer Meldung der irakischen Nachrichtenagentur Nina. Die Ereignisse in Libyen wie im Irak seien "ein Beweis dafür, dass Völker ihre Tyrannen bezwingen und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen können".

21:39 Uhr: Eine US Predator-Drone soll Gaddafis Convoy beschossen und so den Diktator an der Flucht aus Sirte gehindert haben. Zuvor hatte schon der französische Verteidigungsminister Gerard Longuet enthüllt, dass ein französischer Kampfjet kurz vorher einen Warnschuss auf denselben Konvoi abgegeben hatte.

21:13 Uhr: Eine offizielle Erklärung über die Befreiung Libyens werde es nicht vor Freitag, womöglich sogar erst am Samstag geben, berichtet BBC News. Zunächst war spekuliert worden, der Nationale Übergangsrat Libyens könnte noch heute den Kampf gegen die Diktatur des Gaddafi-Clans für beendet erklären.

21:05 Uhr:
In ganz Libyen feiern Zehntausende Menschen das Ende des 42 Jahre währenden Regimes von Muammar al-Gaddafi:

20:50 Uhr: Die NATO werde ihren Militäreinsatz in Libyen bald beenden, sagte NATO-Generalsekretär Rasmussen.

20:32 Uhr: Französische Mirage-Kampfjets hätten den Konvoi gestoppt, mit dem Muammar al-Gaddafi und seine engsten Vertrauten aus Sirte flüchten wollten. Das hat der französische Verteidigungsminister Gérard Longuet am Abend auf einer Pressekonferenz in Paris bestätigt. Die rund 80 Geländefahrzeuge seien aber nur an der Weiterfahrt gehindert, nicht zersört worden, betonte der Minister. Der eigentliche Angriff auf den Konvoi sei durch Bodentruppen der libyschen Rebellen erfolgt, sagte Longuet.

20:19 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat den Tod des Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi als "Ende eines langen und schmerzhaften Kapitels" bezeichnet. Das libysche Volk habe nun die Chance, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, sagte Obama.

20:12 Uhr:
Der britische Außenminister William Hague kritisiert die "außergerichtliche Exekution" von Gaddafi, seinen Familienmitgliedern und engsten Vertrauten.

20:11 Uhr:
Auch die Afrikanische Union und der Vatikan haben jetzt den libyschen Nationalen Übergangsrat als legitime Vertretung des libyschen Volkes anerkannt.

20:00 Uhr:
Nach der Tötung des libyschen Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi ist am Donnerstagabend in Libyen auch der Tod von dessen Söhnen Saif al-Islam und Mutassim bestätigt worden. Die Leichname der beiden Männer seien in das Krankenhaus von Misrata gebracht worden, berichtete das offizielle libysche Fernsehen.


19:57 Uhr:
US-Vizepräsident Joe Biden bestätigt in seiner Stellungnahme den Tod von Muammar al-Gaddafi nicht, ist aber überzeugt, das "Gaddafis Zeit jedenfalls abgelaufen ist."

19:50 Uhr:
Der Leichnam des getöteten Gaddafi-Sohns Saif al-Islam sei am Flughafen von Misurata angekommen, berichtet der Sender Al-Arabyia.

19:43 Uhr:
Neue Fotos des toten libyschen Diktators zeigen deutlich eine Schusswunde in Gaddafis Kopf.

Tod in Sirte: Al-Jazeera zeigt Gaddafis Leiche



19:29 Uhr:
Der französische Verteidigungsminister Gérard Longuet sagt, es sei die französische Luftwaffe gewesen, die den Konvoi mit Muammar al-Gaddafi auf der Flucht aus Sirte gestoppt habe. Das berichtet Le Monde.fr.

19:25 Uhr:
Eine längere und bessere Version des Videos von Gaddafis Verhaftung wurde veröffentlicht. Es scheint zu belegen, dass der libysche Diktator lebend in die Hände der Rebellen geraten sein dürfte. Die Aufnahmen zeigen Gaddafi verletzt, aber lebend. Er spricht sogar noch mit seinen Gegnern. Das gibt Spekulationen neuen Nahrung, die davon ausgehen, dass Gaddafi nach seiner Festnahme durch mehrere Schüsse in Bauch, Brust und Kopf exekutiert wurde.



19:22 Uhr:
Ein Vertreter des Nationalen Übergangsrates in Libyen bekräftigte, Gaddafi sei auf dem Weg ins Krankenhaus in Sirte gestorben. Tödlich seien je eine Schusswunde im Kopf und in der Brust gewesen, sagte ein Arzt gegenüber der Nachrichten-Agentur AP.

19:20 Uhr:
Der Sender Al-Arabyia bringt neue Details zum Tod von Gaddafi: Ein Rebellen-Kämpfer sagte der TV-Station, Gaddafi habe als erster auf seine Gegner geschossen.

19:10 Uhr:
Auch Gaddafis Sohn Saif al-islam ist tot. Das meldet der Sender Al Arabiya unter Berufung auf einen Korrespondenten. Eine Bestätigung für die Meldung gibt es noch nicht.


Saif al-Islam
© AP


18:58 Uhr:
Die NATO will morgen über die Zukunft der Militärmission in Libyen beraten, heißt es aus NATO-Kreisen in Brüssel. Frankreichs Außenminister Alain Juppé ließ verlauten, die internationale Militäroperation solle beendet werden, sobald Libyen offiziell seine Befreiung verkünde. Dies soll laut dem libyschen Übergangsrat spätestens in den kommenden Tagen, vermutlich aber schon morgen oder sogar heute Abend geschehen.

18:55 Uhr:
Bisher noch keine offizielle Reaktion gibt es aus dem Weißen Haus in Washington. US-Präsident Obama will um 20 Uhr unserer Zeit ein Statement abgeben, heißt es von Seiten der US-Regierung.

18:50 Uhr:
Gaddafi soll an einem geheimen Ort in Misurata begraben werden, berichtet Al Jazeera.

18:45 Uhr:
Ein Video von Gaddafis Festnahme scheint zu belegen, dass der libysche Diktator lebend in die Hände der Rebellen geraten sein dürfte. Die Aufnahmen zeigen Gaddafi verletzt, aber lebend. Er spricht sogar noch mit seinen Gegnern. Das gibt Spekulationen neuen Nahrung, die davon ausgehen, dass Gaddafi nach seiner Festnahme durch mehrere Schüsse in Bauch und Kopf exekutiert wurde.



18:42 Uhr:
Gaddafis Sohn Saif al-Islam soll verhaftet worden sein. Auch er ist offenbar verletzt, berichtet der Sender Al Jazeera unter Berufung auf "unbestätigte Informationen"


18:41 Uhr:
Russlands Präsident Dmitri Medwedew forderte die Vertreter des Übergangsrates und der verschiedenen Stämme zu einer Einigung über die künftige Regierung auf.

18:40 Uhr:
US-Außenministerin Hillary Clinton hat auf ihrem BlackBerry von Gaddafis Tod erfahren.

Clinton
© oe24


18:30 Uhr:
Für Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy ist Gaddafis "Verschwinden" ein "wichtiger Meilenstein" auf dem Weg zur endgültigen Befreiung Libyens.

18:20 Uhr: Deutschland sei "erleichtert und froh", dass nach Gaddafis Ende jetzt der Weg "für einen politischen Neuanfang in Frieden" frei sei. Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Kurzem in Berlin.

18:06 Uhr: UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat den Tod des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi als entscheidenden Wendepunkt für das nordafrikanische Land bezeichnet. "Dieser Tag markiert eindeutig einen historischen Übergang für Libyen", sagte Ban am Donnerst
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Ganz Libyen feiert Gaddafis Tod

Nach Gaddafis Tod: Alle Reaktionen

Der NATO-Generalsekretär sieht mit dem Tod Gaddafis das "Ende des Schreckens" gekommen. Er kündigt an, dass die NATO den Militäreinsatz in Libyen in Absprache mit der UNO und dem libyschen Übergangsrat bald beenden werde. Rasmussen rief die Angehörigen des Nationalen Übergangsrates zur Mäßigung auf und warnte vor Repressalien gegenüber Zivilisten und den verbliebenen Gaddafi-Anhängern.

US-Präsident Barack Obama hat den Tod des Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi als "Ende eines langen und schmerzhaften Kapitels" bezeichnet. Das libysche Volk habe nun die Chance, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, sagte Obama. Die Libyer hätten aber auch eine "große Verantwortung", eine Regierung zu schaffen, die alle gesellschaftlichen Gruppen einschließe. Der Einsatz der NATO werde nach Gaddafis Tod jedenfalls "bald zu Ende gehen", so der US-Präsident.

Der britische Außenminister William Hague kritisiert die "außergerichtliche Exekution" von Gaddafi, seinen Familienmitgliedern und engsten Vertrauten. Ihm wäre es lieber gewesen, Gaddafi und seine Gefolgsleute hätten sich vor Gericht für ihre Taten verantworten müssen. Er werde angesichts des Todes von Muammar al-Gaddafi aber "sicher nicht in Tränen ausbrechen", fügte Hague in einem Interview mit dem Sender Sky News hinzu.

Stephen Harper wünscht den Libyern nach Gaddafis Tod "Frieden und rasche Genesung". Die Tage des libyschen Diktators seien zu Ende, "er wird nie mehr in der Lage sein, den internationalen Terrorismus zu unterstützen oder Schüsse auf das eigene Volk anzuordnen." Kanada hat an der Seite Frankreichs und Großbritanniens in der NATO-Militäroperation gegen Gaddafi gekämpft.

Der Vizepräsident der USA, Joe Biden, hat zwar den Tod Gaddafis nicht offiziell bestätigt, stellte aber fest: Die Nato hat es richtig gemacht", fuhr Biden fort. "Mit Gaddafi ist es vorbei, ob er am Leben oder ob er tot ist, das libysche Volk ist einen Diktator losgeworden, und ... es hat eine Chance." Biden betonte weiter, dass die USA zwei Milliarden Dollar im Rahmen des Einsatzes ausgegeben hätten und "kein Menschenleben verloren haben".

Nach dem Tod des libyschen Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi hofft Russland auf Frieden in dem nordafrikanischen Land. Kremlchef Dmitri Medwedew forderte die Vertreter des Übergangsrates und der verschiedenen Stämme zu einer Einigung über die künftige Regierung auf. "Libyen muss ein moderner demokratischer Staat werden", sagte Medwedew am Donnerstag bei einem Treffen mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte in Moskau nach Angaben der Agentur Itar-Tass. Zu diesem Zeitpunkt ging der Kremlchef noch von einer Gefangennahme Gaddafis aus.

Für Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy ist Gaddafis "Verschwinden" ein "wichtiger Meilenstein" auf dem Weg zur endgültigen Befreiung Libyens. Die libysche Bevölkerung stehe vor ganz neuen Zeiten. Die Befreiung von Sirte "muss der Beginn eines konsequenten Prozesses sein, mit Hilfe des Nationalen Übergangsrates ein demokratisches System zu etablieren, in dem alle Elemente des Landes ihren Platz finden und in dem die Grundfreiheiten garantiert sind", so Sarkozy in einer am Abend veröffentlichten Erklärung.

Mit dem Tod des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geht nach den Worten von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel ein blutiger Krieg zu Ende, den dieser gegen sein eigenes Volk geführt habe. "Dieser Tag setzt einen Schlusspunkt unter das Regime Gaddafi, es ist ein wichtiger Tag für die Libyer", erklärte Merkel am Donnerstag. "Der Weg ist nun endgültig frei für einen politischen Neuanfang in Frieden. Darüber ist Deutschland erleichtert und froh."

Auch Ban Ki-Moon zeigte sich in einer ersten Reaktion erfreut über das Ende von 42 Jahren Gewaltherrschaft in Libyen. Gaddafis Tod bedeute einen "historischen Wendepunkt in der Geschichte Libyens". Der weitere Weg für die libysche Bevölkerung werde aber "schwer und voller Herausforderungen" sein. "Jetzt ist es an der Zeit, dass alle Libyer zusammenkommen", sagte Ban. Der UN-Generalsekretär rief die Kämpfer auf beiden Seiten auf, ihre Waffen niederzulegen. "Das ist eine Zeit für Wiederaufbau und Heilung."

"Einem demokratischen Neubeginn in Libyen steht nichts mehr entgegen", stellt Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann zur Nachricht über den Tod des früheren libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi am Donnerstag fest. "Die Befehle zum gewaltsamen Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung sind besonders zu verurteilen. Wegen Gaddafis Entscheidungen waren tausende Opfer zu beklagen." Über die vergangenen Jahrzehnte habe das Gaddafi-Regime die Grund- und Menschrechte immer wieder verletzt und viel Leid über die Zivilbevölkerung gebracht, betont der Bundeskanzler.

"Mit dem Tod von Muammar Gaddafi gehen mehr als 42 Jahre Diktatur in Libyen zu Ende. Wenngleich Freude über den Tod eines Menschen nie angebracht ist, herrscht ein Gefühl der Erleichterung, denn jetzt hat das Blutvergießen endgültig ein Ende. Die Befreiung Libyens ist damit unwiderruflich, die Tür für eine bessere Zukunft des Landes steht weit offen", erklärte Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger in einer ersten Reaktion auf die Nachricht über den Tod Muammar Gaddafis.

Der französische Außenminister Alain Juppé begrüßt das "Ende der Tyrannei in Libyen". Mit dem Tod Gaddafis gingen 42 Jahre Schreckensherrschaft zu Ende, sowie ein sehr schmerzhafter Kampf des libyschen Volks gegen den Diktator, so Juppé in Paris. Frankreich sei stolz darauf, das libysche Volk im Kampf für Freiheit und Demokratie unterstützt zu haben.

Der britische Premierminister begrüßte die Nachricht von Gaddafis Tod und rief dazu auf, der vielen Opfer Gaddafis zu gedenken. Er sei stolz auf den Beitrag Großbritanniens zur Befreiung Libyens. Cameron würdigte besonders die Leistung der libyschen Rebellen bei der Niederschlagung des Gaddafi-Regimes. Jetzt sei der Weg endgültig frei für Frieden und Demokratie in Libyen, so der britische Regierungschef.

Die US-Außenministerin wollte Gaddafis Tod zunächst nicht offiziell bestätigen. In einem ersten Statement meinte sie aber, wenn sich "die Rebellen nicht mehr durch Gaddafi bedroht" fühlten, würde "dies den Übergangsprozess in Libyen wesentlich erleichtern."

Als "Ende einer Ära von Depotismus und Repression" hat EU-Ratspräsident den Tod von Muammar al-Gaddafi bezeichnet.

Barroso spricht sagte in einer gemeinsamen Erklärung mit Van Rompuy: ""Heute kann Libyen ein Kapitel seiner Geschichte abschließen und eine neue demokratische Zukunft in Angriff nehmen."

"Der Krieg ist zu Ende": Mit diesen Worten hat Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi am Donnerstag Medienberichte kommentiert, nach denen der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi getötet worden sei. Laut Berlusconis Vertrauensleuten habe der Premier den lateinischen Spruch "Sic transit gloria mundi" (So vergeht der Ruhm der Welt) hinzugefügt.

Gaddafi getötet: Sein Leben in Bildern

Gaddafi wurde im September 1942 in einem Zelt in der libyschen Wüste in der Nähe der Küstenstadt Sirte geboren.

Später besuchte er die Militärakademie in Bengasi und ging für ein halbes Jahr zur weiteren Ausbildung nach Großbritannien.

An die Macht kam der damals 29-Jährige am 1. September 1969 - vor genau 42 Jahren.

Auf seine Reisen nahm er stets ein Beduinenzelt mit. Gewohnt hat er allerdings in Luxus-Hotels.

Historische Aufnahme: Gaddafi mit Kubas Revolutionsführer Castro.

Jörg Haider war gern gesehener Gast in Libyen.

Auch Obama machte ihm seine Aufwartung

Der von ihm gegründete Bund der "Freien Offiziere" hatte den greisen König Idriss in einem unblutigen Putsch vom Thron gestoßen.

Gaddafi wollte stets in die Fußstapfen des charismatischen Araberführers Gamal Abdel Nasser aus Ägypten treten.

Dieser sagte kurz vor dem Tod sagte: "Du bist mein Sohn und mein Erbe."

Mit seinen theaterreifen Auftritten und seiner Frauenleibwache sorgt er immer wieder für Aufsehen - mal im weißen Beduinengewand, mal in Operettenuniform oder italienischem Designeranzug

Gaddafi liebt die Provokation - und ist immer für eine Überraschung gut.

Berlusconi zählte zu seinen Freunden.

Zu Italien unterhielt er exzellente Beziehungen.

Jetzt ist das Ende des Wüsten-Fuchses gekommen. In Tripolis haben die Rebellen die Macht übernommen. Am 20. Oktober 2011 wurde er in Sirte getötet.

Handshake mit Alfred Gusenbauer, 2007.

2005 bei einem Immigrations-Gipfel noch ohne Bart.

Ausstraffiert besuchter er 2009 den italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano.

Gaddafi zeigte sich gerne als Familienmensch. Hier in einem Homevideo mit seiner Enkelin aus dem Jahr 2005.

Auch bei Romano Prodi war Gaddafi 2004 zu Gast.

Im April 2011 glaubte er noch ein einen Sieg im Kampf gegen die Rebellen.

2010 war für Gaddafi noch alles in Butter.

Mittlerweile wurden beide entmachtet: Hosni Mubarak (l.) und Muammar Gaddafi, anno 1991.

2010: Staatsoberhäupter als Kumpels. Gaddafi lehnt lässig auf den Schultern des yemenitischen Präsidenten Ali Abdulla Saleh und des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak.

2007 war zwischen Gaddafi und Sarkozy noch alles in Ordnung.

Beim G8-Gipfel 2009 in L'Aquila trafen sich Obama und Gaddafi persönlich.

Das sind die Kinder von Gaddafi

Der älteste Sohn Gaddafis wurde 1970 geboren und ist das einzige Kind aus Gaddafis erster Ehe mit Fatiha al-Nouri, von der sich der Machthaber im gleichen Jahr scheiden ließ. Er war Vorsitzender der staatlichen Post- und Telekommunikationsgesellschaft. Er floh am 29. August nach Algerien.

Er galt lange als möglicher Nachfolger seines Vaters an der Staatsspitze. Häufig zeigte sich Saif al-Islam, der in Wien und London studierte, bei Fernsehauftritten, in denen er in perfektem Englisch über nötige Reformen in seinem Land sprach. Zu Beginn der Proteste versprach er Veränderungen, schlug dann aber einen zunehmend unversöhnlicheren Ton an. Nach der Eroberung von Tripolis durch die Aufständischen Ende August war der 39-Jährige untergetaucht. Am Samstag wurde der mit internationalem Haftbefehl Gesuchte im Süden des Landes festgenommen.

Nach einer Sperre wegen Dopings verzichtete er auf eine Karriere als Profifußballer und widmete sich ab 2004 seiner Tätigkeit als Vorsitzender der libyschen Investmentgesellschaft Lafico. Außerdem machte der 1973 geborene Saadi Karriere in der Armee, wo er eine Eliteeinheit führte. Saadi galt als Anhänger von Reformen und einer Öffnung des Landes. Er setzte sich am 11. September in den Niger ab.

Der 1975 geborene Karrieresoldat und Arzt wurde 2007 zum Chef des nationalen Sicherheitsrates berufen. Nach dem Vorwurf eines Putschversuchs ging er ins Exil nach Ägypten, doch sein Vater verzieh ihm und ließ ihn zurückkehren. Mutassim war der stärkste Konkurrent seines Bruders Saif al-Islam um die Nachfolge an der Staatsspitze. Am 20. Oktober kam er wie sein Vater in Sirte ums Leben.

Er wurde 1978 geboren. Der "Kapitän" hat eine militärische Ausbildung, war für den Küstenschutz zuständig und leitete die libysche Schifffahrtsgesellschaft. Hannibal setzte sich ebenfalls nach Algerien ab.Der fünfte, 1977 geborene Sohn erregte 2004 Aufmerksamkeit, als er mit 140 Kilometern pro Stunde die Pariser Champs-Elysées entlangfuhr. Er war auch an einer Reihe gewalttätiger Zwischenfälle beteiligt. Er soll seine schwangere Freundin, Aline Skaf, geschlagen hab

Er wurde 1983 geboren und war damit der jüngste Sohn Gaddafis. Er kommandierte eine berüchtigte Eliteeinheit und galt als Hardliner, der in die Repression von Demonstrationen verwickelt gewesen sein soll. Seine Militärbasis in Tripolis fiel nach einem NATO-Luftangriff am 27. August. Die Rebellen verkündeten einen Tag später Khamis Tod. Ein Gaddafi nahestehender TV-Sender bestätigte den Tod am 17. Oktober.

Die 1977 geborene einzige Tochter Gaddafis wird aufgrund ihres eleganten Aussehens und der langen blonden Haare "Claudia Schiffer Libyens" genannt. Die Anwältin schloss sich nach der Festnahme des irakischen Ex-Staatschefs Saddam Hussein dem Team seiner Verteidiger an. Sie floh auch am 29. August nach Algerien, wo sie einen Tag später eine Tochter zur Welt brachte.

geboren am 11. November 1985 ist eine Adoptivtochter Gaddafis. Nach der Operation El Dorado Canyon wurde vom Regime Gaddafis ihr Tod behauptet. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sie Medizin studierte und eine Führungsposition im libyschen Gesundheitswesen inne hatte

Diashow - Staatsbesuche: So traf Gaddafi die Welt - BILDER

18.April 2004: Gaddafi empfängt Jörg Haider, Hubert Gorbach und Ursula Plassnik in Tripolis.

4.Mai 1999: Gaddafi empfängt die damalige österreichische Staatssekretärin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP) in seinem Beduinenzelt in Tripolis.

9. Juli 2009: Begegnung zwischen Gaddafi und US-Präsident Obama auf dem G8-Gipfel im italienischen L'Aquila

10. Juni 2009: Gaddafi landet, beschützt von seiner weiblichen Leibgarde, auf dem Flughafen Ciampino in Rom.

29. August 2010: Gaddafi ist wieder in Rom zu Gast. Kurz nach der Landung auf dem Flughafen Ciampino.

10. Juni 2009: Gaddafi bei einem Staatsbesuch im römischen Quirinalspalast, dem Amtssitz des italienischen Staatspräseidenten.

30. August 2010: Gaddafi lauscht in Rom einer Rede von Italiens Ministerpräsidenten Berlusconi.

22.Februar 2011:Gaddafi bei einer Kranzniederlegung in der weißrussischen Hauptstadt Minsk.

19. Februar 2005: Gaddafi bei einem Treffen mit dem mittlerweile ebenfalls gestürzten ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak in Kairo.

10. Oktober 2010: Gaddafi mit dem jemenitischen Präsidenten Saleh und Ägyptens damaligem Staatschef Mubarak.

21.April 1992: Gaddafi mit dem inzwischen ebenfalls gestürzten ägyptischen Machthaber Hosni Mubarak in der Grenzstadt Sidi Barrani.

12. Jänner 1986: Gaddafi empfängt US-Journalistinnen in seinem Zelt in Tripolis.

8. März 2011: Gaddafi bei einem Interview mit einem türkischen TV-Sender im Hotel Rixos in Tripolis.

27. September 2009: Gaddafi beim USA-Südamerika-Gipfel auf Margarita Island.

27. April 2004: Gaddafi vor einem Engels-Bild im Büro des damaligen EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi.

25. Juli 2010: Gaddafi bei der Eröffnung des Gipfels der Afrikanischen Union in Munyonyo, Uganda.

31. Oktober 1996: Gaddafi bei einem Meeting in Tunis.

Tod in Sirte: Al-Jazeera zeigt Gaddafis Leiche