Opel: Hessen erwartet keine rasche Einigung

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Der Verkaufprozess um Opel dürfte sich nach Einschätzung des hessischen Finanzstaatssekretärs Thomas Schäfer noch hinziehen. Der Aufsichtsrat der ehemaligen Mutter GM werde bei seiner konstituierenden Sitzung am Montag (3. August) zwar über das Thema beraten, eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht zu erwarten.

"Dafür ist der Prozess aus heutiger Sicht noch nicht weit genug", sagte Schäfer am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Schäfer ist in Deutschland als Vertreter aller Bundesländer mit Standorten des Rüsselsheimer Autobauers Mitglied der Opel-Task-Force der Bundesregierung, die sich am Donnerstag (30. Juli) in zwei separaten Sitzungen mit Vertretern der beiden Opel-Bieter Magna und RHJ getroffen hat.

Verhandlungskreisen zufolge haben sich Bundesregierung und Länder dabei über den Fortgang der Gespräche zwischen GM und den Bietern informiert. Hier gebe es "leichte" Annäherungen, ohne dass sich aber schon eine Entscheidung im Bieterwettstreit abzeichne. Bis dahin könne es noch etliche Tage dauern, hieß es.

Auch Schäfer rechnete bei dem Treffen am Donnerstag noch nicht mit einem Durchbruch. Es seien lediglich neue Erkenntnisse über den Fortgang des Verkaufsprozesses zu erwarten.

Magna favorisiert

Hessen hat sich wie die anderen Opel-Bieter auf die Seite von Magna geschlagen und Staatshilfen für RHJ infrage gestellt. GM hatte jedoch erklärt, in den jüngsten Gespräche habe der österreichisch-kanadische Zulieferer neue Forderungen gestellt, die der US-Autobauer nicht erfüllen könne. Die Verträge mit RHJ seien hingegen unterschriftsreif.

Schäfer gab sich dennoch optimistisch für eine Einigung zwischen GM und Magna. "Ich glaube, es ist eine überschaubare Zahl von Punkten, die noch offen ist. Wenn man sich konzentriert zusammensetzt, kann man die in 24 Stunden lösen." Die Verhandlungspartner würden sich in ihre Gespräche aufeinander zu bewegen. Zudem müsse letztlich auch GM anerkennen, dass es eine Bereitschaft von Bund und Ländern für eine Unterstützung des Magna-Konzepts gebe. Bei einem anderen Bieter könne dies nicht garantiert werden.

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