Der größte chinesische Autobauer will mit Modellen der britischen Traditionsmarke MG auf dem europäischen Markt Fuß fassen. Noch vor Jahresende sollten dafür in Großbritannien eigene Wagen hergestellt und auf dem Kontinent verkauft werden, teilte der Partner von VW und General Motors in China mit. Dabei sollten die Vorteile des MG-Vertriebsnetzes in Europa und der günstigen Produktion in China nutzen, sagte Konzernpräsident Hu Maoyuan.
Demnach sollen selbst entwickelte Modelle der Limousinenreihe MG unter anderem in der ehemaligen MG-Rover-Fabrik Longbridge im englischen Birmingham vom Band laufen. Der Produktionsstandort gehört seit der Übernahme von Nanjing Automobile 2007 zu SAIC. Im März desselben Jahres lief mit Hilfe der übernommenen Technologie der Roewe 750 als erstes von SAIC entwickelte Auto vom Band. Danach folgten der Roewe 550 und der MG 6, die vor allem bei jüngeren Käufern beliebt sind.
Die chinesischen Autobauer haben sich in den vergangenen Monaten verstärkt bemüht, am europäischen Markt einzusteigen. So hatte BAIC, Partner von Daimler und Hyundai, von GM Teile des schwedischen Herstellers Saab übernommen. Geely will bei der zum Verkauf stehenden Ford-Tochter Volvo einsteigen.
SAIC hatte im November das Ziel ausgegeben, den Absatz der eigenen Marken auf 180.000 Fahrzeuge in diesem Jahr verdoppeln zu wollen. Als einer der wenigen chinesischen Hersteller konnte der Konzern auf dem Heimatmarkt auch im lukrativen Bereich für Mittel- und Oberklassewagen Fuß fassen, der bisher von GM, Toyota und anderen ausländischen Unternehmen dominiert wird.