Hypo Alpe Adria

"CSI Hypo" will bis Herbst Fakten am Tisch haben

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Die vom Finanzministerium initiierte "CSI Hypo", ein 100-köpfiger Ermittlertrupp zur Aufarbeitung des Hypo-Alpe-Adria-Skandals, will bis Anfang Herbst detaillierte Ergebnisse am Tisch haben. Das hat Finanzstaatssekretär Schieder im "WirtschaftsBlatt" deponiert. Es handelt sich um einen Pool von 100 Leuten, die Stellungnahmen zu den verschiedenen Problembereichen erstellen werden.

Das geschehe parallel zu den Erhebungen der Staatsanwaltschaft, die laut Schieder - spät aber doch - mit effizienten Ermittlungen begonnen habe. Koordiniert wird das CSI-Team vom Chef der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn. Es werde wohl ein halbes Jahr dauern, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen.

Dann könne die Zukunft der Hypo von der Vergangenheit getrennt werden. Die Ende des Vorjahrs notverstaatlichte Hypo soll "aus Staatssicht nach drei, vier Jahren wieder verkauft sein", so Schieder, nach Möglichkeit ohne finanzielle Belastungen oder sogar mit Gewinn.

Finanzminister Pröll hatte bei der Vorstellung der "CSI Hypo" erklärt, es gehe um die "kriminaltechnische" Aufarbeitung des Falles. Es sei ein forensisches Prüfungsteam, das alle privat- und organrechtlichen Vorgänge der letzten Jahre auf Haftungen und Schadenersatz prüfen solle." Es geht um die Sichtung von Unterlagen und Strukturen der letzten 15 Jahre.

In der Regierung in Berlin will man an der Verlängerung der zivilrechtlichen Verjährung der Haftungsansprüche gegen Organvertreter von bisher 5 auf künftig 10 Jahre ansetzen. Hintergrund ist laut "Börsen-Zeitung" die Befürchtung, Fälle wie Hypo Alpe Adria könnten nicht mehr rechtzeitig aufgearbeitet werden. Am Haftungsthema arbeitet auch die deutsche Länderarbeitsgruppe "Managerverantwortlichkeit" unter Leitung des Landes Bayern.

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