Die deutschen Exporteure haben wegen Euro-Krise und schlapper Weltwirtschaft einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Ihr Umsatz fiel im Februar um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten stabile Einnahmen erwartet, nachdem sie im Jänner noch um 1,3 Prozent zugelegt hatten.
Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 88,7 Mrd. Euro ins Ausland und damit 2,8 Prozent weniger als im Februar 2012. Die Ausfuhren in die EU-Staaten fielen um 3,4 Prozent, die in die Euro-Länder sogar um 4,1 Prozent. Die Exporte in den Rest der Welt gingen ebenfalls zurück, wenn auch mit 1,9 Prozent weniger stark. Allerdings ist Besserung in Sicht: Die exportabhängige Industrie zog im Februar 2,2 Prozent mehr Aufträge an Land, weil auch die Nachfrage aus der Eurozone anzog.
Die Importe schrumpften noch stärker. Eingeführt wurden Waren im Wert von 71,9 Mrd. Euro - 5,9 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Verglichen mit Jänner gab es sogar einen Rückgang um 3,8 Prozent, während Ökonomen hier ein Plus von 0,5 Prozent vorausgesagt hatten. Die um saisonale Schwankungen und Kalendereffekte bereinigte Handelsbilanz - die Differenz zwischen Exporten und Importen - kletterte überraschend auf 17,1 Mrd. Euro.