Der Deutschen Bank droht im Zusammenhang mit den Prozessbetrug-Ermittlungen gegen Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen eine Strafzahlung. Die Staatsanwaltschaft München habe das Institut davon unterrichtet, dass die Festsetzung einer Geldstrafe gegen die Bank in Betracht komme, falls sich der Verdacht gegen Fitschen bestätigen sollte, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstagabend.
Zur Höhe einer möglichen Geldstrafe äußerte sich die Bank nicht. Der Sprecher reagierte auf einen Vorabbericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach die Staatsanwaltschaft ein Bußgeldverfahren gegen die Deutsche Bank eingeleitet haben soll.
Fitschen steht im Verdacht, im langjährigen Rechtsstreit des Instituts mit den Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch vor Gericht gelogen zu haben. Nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft geht es um versuchten Prozessbetrug.
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, die Münchner Staatsanwaltschaft habe ihr mitgeteilt, gegen das Geldhaus sei ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren wegen "Fehlverhalten" von Fitschen und dem früheren Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann eingeleitet worden. Man habe das Institut am 10. Oktober darüber unterrichtet. Am 18. Oktober habe die Bank deshalb bei der Ermittlungsbehörde um Akteneinsicht gebeten, um dazu Stellung nehmen zu können, zitierte die Zeitung einen Sprecher der Staatsanwaltschaft.