Bereits 59 % der Österreicher nutzen soziale Netzwerke im Internet. Bei 18 % kommen die Dienste auch beruflich zum Einsatz, ergibt eine in Wien präsentierte Online-Umfrage von marketmind im Auftrag der Mobilkom Austria. 7 von 10 Österreichern haben allerdings massive Bedenken hinsichtlich Datenschutz und fürchten sich vor dem Ausspioniert-Werden.
43 % sehen einen möglichen Datenmissbrauch als sehr großen Nachteil. 40 % kritisieren die Zugänglichkeit für Personalmanager, 31 % die Menge der ersichtlichen Informationen. Der bekannteste und meist genutzte Dienst ist Facebook: 82 % der 500 Befragten kennen das soziale Netzwerk, 41 % verwenden es zumindest gelegentlich.
Im Vergleich zu anderen Ländern sind Österreicher bei Freundschaften eher zurückhaltend: Auf Facebook hat jeder im Schnitt 70 Freunde, international sind es 120. Primär kommunizieren Österreicher mit Menschen, die sie auch im realen Leben zu ihren Bekannten zählen. Mit einem Viertel dieser Online-Freunde wird regelmäßig Kontakt aufgenommen.
Xing und Twitter bei Frauen beliebt
Frauen (66 %) verwenden Plattformen wie Xing und Twitter häufiger als Männer (55 %) und verstärkt für private Zwecke. Die höchste Nutzungsrate (82 %) gibt es bei jungen Menschen (14 bis 29 Jahre), ihnen geht es besonders um die Pflege sozialer Kontakte und Selbstdarstellung. Auch bei den 50- bis 60-Jährigen sind bereits 34 % Netzwerk-Mitglieder, sie suchen vor allem nach Wissen und Informationen.
Die beliebteste Funktion ist das Versenden persönlicher Nachrichten: Laut der im Juli durchgeführten Befragung bei Webnutzern von 14 bis 60 Jahren verwenden 91 Prozent dieses Feature. Gleich danach kommt das Hochladen von Fotos (74 %) sowie das Schreiben von Blogs (37 %). Im internationalen Durchschnitt schreiben nur 29 % Online-Tagebücher. Auch Partnersuche und Flirts in sozialen Netzwerken sind hierzulande überdurchschnittlich beliebt: 25 % hoffen beim Verwenden von Twitter und Co auf eine Beziehung, im Länder-Durchschnitt sind es 17 %.
Persönlicher Kontakt nimmt nicht ab
Der größte berufliche Nutzen ist für je 18 % Informationsgewinn, Kontaktpflege mit Berufskollegen sowie das Ausbauen von Netzwerken. 12 % suchen Jobangebote und neun Prozent stellen ihren Lebenslauf online. Je 11 % bieten Leistungen an oder bewerben diese.
Geschätzt wird vor allem die geringe Aufdringlichkeit von sozialen Webdiensten im Vergleich zu Anrufen, SMS oder E-Mails. 26 % berichteten von sehr großen Nachteilen durch Zeitverlust für persönliche Treffen und Unternehmungen. Weniger E-Mails oder SMS werden laut der Befragung durch das Verwenden von sozialen Internetdiensten nicht versendet. Auch persönliche Gespräche haben demnach nicht abgenommen, vereinzelt wurde sogar von einem Anstieg berichtet.