E.ON plant laut Medien Rückzug aus dem Baltikum

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Der deutsche Energiekonzern E.ON plant laut estnischen Medien, in allen drei baltischen Staaten Beteiligungen an den nationalen Gasgesellschaften zu verkaufen. Während die Regierung in Lettland angeblich erwägt, die Anteile der Deutschen zu kaufen, winkt man in Tallinn ab.

Einem Bericht des englischsprachigen Online-Portals "baltic business news" (bbn) zufolge wollen die Deutschen der estnischen Regierung ein Kaufangebot über ihren Drittelanteil bei Estonian Gas unterbreiten. Unterstaatssekretär Ando Leppimann zufolge ist die Regierung in Tallinn jedoch nicht daran interessiert.

Stattdessen mutmaßte der Politiker, dass die russische Gazprom, die ebenfalls russische Itera und die finnische Fortum als Interessenten infrage kommen. Bei E.ON wollte man die Medienangaben auf Anfrage der APA nicht kommentieren.

Im Nachbarland Lettland signalisierte die Regierung Ende Oktober laut bbn Interesse und kündigte Gespräche mit E.ON über die Übernahme der deutschen Anteile an Latvijas Gaze an. Bei Estonian Gas fürchtet man, der Rückzug von E.ON könnte das Image Estlands als Investitionsstandort im Vergleich zum Nachbarland beschädigen.

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Im Gegensatz zu Estland, dass einen Löwenanteil seines Energiebedarfs aus der Verbrennung von Ölschiefer deckt, ist Lettland stark von russischen Gaslieferungen abhängig. Wegen des seit einem Jahrzehnt aus dem Vorplanungsstadium nicht herausgekommenen Projekts eines baltischen AKW in Litauen, bemüht sich Lettland in den letzten Jahren verstärkt um einen Ausbau der Energiegewinnung aus Erdgas.

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