Wiener Börse (Schluss)

ATX schließt nach Draghi-Rede sehr fest

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EZB-Chef kündigt Anleihen-Ankaufprogramm an - Analystenkommentare bewegen.

Nach der mit Spannung erwarteten Rede des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat die Wiener Börse die Sitzung am Donnerstag in einem einheitlich grün gefärbten europäischen Umfeld sehr fest beendet. Der ATX stieg bei hohem Volumen um klare 67,32 Punkte oder 3,31 Prozent auf 2.098,66 Einheiten.

Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 48 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.051 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,79 Prozent, DAX/Frankfurt +2,90 Prozent, FTSE/London +2,11 Prozent und CAC-40/Paris +3,05 Prozent.

Der heutige Handelstag stand zur Gänze im Zeichen der Europäischen Zentralbank (EZB). Bereits im Vorfeld der Draghi-Rede zeigten sich die Anleger europaweit optimistisch. Am Nachmittag bestätigte der EZB-Chef schließlich die vorangegangenen Marktspekulationen und kündigte ein Anleihenkaufprogramm für angeschlagene Euro-Staaten mit unbegrenztem Volumen an. Dies sorgte international für Auftrieb und ließ die europäischen Märkte im Windschatten einer festen US-Eröffnung ihre Kursgewinne weiter ausbauen, hieß es aus Händlerkreisen.

Kräftige Kursgewinne konnten in Wien unter anderem Andritz (plus 4,59 Prozent auf 44,74 Euro) und voestalpine (plus 5,86 Prozent auf 24,29 Euro) einstreifen. Aber auch Bankwerte profitierten von dem positiven Marktsentiment. So führten Erste Group die Kursliste mit einem satten Plus von 6,31 Prozent auf 17,10 Euro an.

Gesucht waren auch Raiffeisen, die Titel gewannen 3,70 Prozent auf 28,00 Euro. Die Analysten von Nomura haben ihr Kursziel für die Papiere von 27,40 Euro auf 26,0 Euro reduziert. Das Anlagevotum "Reduce" wurde indessen unverändert belassen.

Neue Analystenbewertungen bewegten zudem die Aktie des Verbund. Die Analysten von HSBC haben ihr Kursziel für die Versorger-Aktie von 17,00 auf 18,00 Euro erhöht. Darüber hinaus wurde das Anlagevotum von "Underweight" auf "Neutral" angehoben. Die Experten von Exane BNP haben dagegen ihr Kursziel für den Verbund von 22 auf 20 Euro gesenkt. Die Kaufempfehlung "Outperform" behielten sie jedoch bei. Zu Handelsschluss standen die Verbund-Titel mit plus 3,92 Prozent auf 17,25 Euro weit oben auf der Kursliste.

Daneben stiegen AT&S um klare 2,84 Prozent auf 7,60 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihr Votum für die Papiere von "Hold" auf "Buy" erhöht, das Kursziel wurde leicht auf 9,20 Euro gesenkt.
 

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