ATX-Verluste etwas ausgeweitet

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Massives Defizit Griechenlands und Nokia-Zahlen belasten Börsen europaweit.

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei durchschnittlichem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 43,72 Punkte oder 1,59 % auf 2.701,10 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 29 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.730 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,85 Prozent, DAX/Frankfurt -0,98 %, FTSE/London -1,01 % und CAC-40/Paris -1,33 %.

Marktteilnehmer verwiesen auf zwei Belastungsfronten an den europäischen Aktienmärkten und damit auch in Wien. Einerseits wurden sehr hohe Defizit-Schätzungen für einige Euro-Länder veröffentlicht. Das Budgetdefizit für Griechenland für 2009 könnte sich laut EU-Kreisen auf massive 14,1 % des Bruttoinlandsprodukts erhöhen. Zudem publizierte der weltgrößte Handybauer Nokia enttäuschende Quartalsergebnisse und senkte seine Prognose für die Gewinnmarge.

Verkaufsdruck gab es europaweit bei den Finanzwerten zu beobachten. In Wien sackten Raiffeisen International um 3,68 % auf 37,43 Euro ab. Erste Group verbuchten einen klaren Kursrückgang von 3,15 % auf 33,23 Euro.

Unter den weiteren heimischen "Blue Chips" ermäßigten sich voestalpine um 2,69 % auf 28,90 Euro. OMV sanken mit tieferen Rohölnotierungen um 1,81 % auf 28,74 Euro.

Auf dem letzten Platz im prime market standen Warimpex mit einem Kursabschlag von 6,67 % auf 2,24 Euro. Der Immobilienentwickler hat eine Kapitalerhöhung beschlossen mit der Ausgabe von bis zu 14,4 Mio. neuen Aktien, war am Mittwochabend bekanntgeworden.

Eine auffällige Kursbewegung zeigte auch AT&S mit plus 5,92 % auf 10,38 Euro. Die Aktie des steirischen Chipherstellers setzte damit den jüngsten Höhenflug fort. Zu Beginn der Vorwoche tendierten die Aktien noch bei 8,50 Euro.

Die Post-Anteilsscheine gingen um moderate 0,09 % auf 21,86 Euro zurück. Die Österreichische Post AG hält an ihrer Dividendenpolitik fest und schüttet für das Jahr 2009 eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie aus, wurde auf der Hauptversammlung mitgeteilt.

Intercell sanken um 1,35 % auf 21,21 Euro. Die Aktienspezialisten der UniCredit senkten ihr Kursziel für die Papiere des Impfstoffherstellers von 29,00 Euro auf 27,00 Euro. Das Anlagevotum "Buy" wurde hingegen beibehalten.

Schoeller-Bleckmann (SBO) fielen in einem schwachen Sektor um 1,78 % auf 40,76 Euro. Eine positive Analystenmeinung konnte hier nicht beflügeln, hieß es aus dem Handel. Die Experten von Goldman Sachs revidierten ihr Kursziel für die Aktien des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters von 50 auf 59 Euro nach oben und bekräftigten ihre Kaufempfehlung "Buy".

Die zehn größten Kursgewinner von Donnerstag:
1. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. +5,92 Prozent
2. TEAK HOLZ INT. AG +5,72 Prozent
3. ALLG.BAUGES.-A.PORR AG VZ +3,75 Prozent
4. LENZING AG +3,43 Prozent
5. IMMOFINANZ AG +3,01 Prozent
6. PALFINGER AG +2,76 Prozent
7. IMMOEAST AG +2,65 Prozent
8. BWT AG +2,37 Prozent
9. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG +1,82 Prozent
10. CENTURY CASINOS INC +1,49 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Donnerstag:
1. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG -6,67 Prozent
2. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG -3,68 Prozent
3. ERSTE GROUP BANK AG -3,15 Prozent
4. RHI AG -2,98 Prozent
5. VOESTALPINE AG -2,69 Prozent
6. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG -2,64 Prozent
7. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG -2,09 Prozent
8. OMV AG -1,81 Prozent
9. SCHOELLER-BLECKMANN AG -1,78 Prozent
10. WIENERBERGER AG -1,54 Prozent

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