US-Konjunkturdaten gaben keine klaren Impulse.
Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Freitag ohne klare Tendenz beendet. Der Euro-Stoxx-50 ging mit einem Plus von 0,20 Prozent bei 2841,65 Zählern aus dem Handel.
Durchwachsene Konjunkturdaten aus den USA konnten den europäischen Märkten heute keine klaren Impulse geben. Einerseits konnten die Umsatzdaten der US-Einzelhändler mit guten Zahlen auftrumpfen. Diese sind im September stärker als erwartet gestiegen (0,6 Prozent, erwartet wurden bloß 0,4 Prozent). Zusätzlich hat sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York im Oktober überraschend deutlich aufgehellt. Andererseits ist das Konsumentenvertrauen im September hinter den Erwartungen der Volkswirte zurückgeblieben. Weitere Daten zeigten für September eine unter den Erwartungen liegende Inflation. Auch Aussagen des Fed-Chef Ben Bernanke, die weitere expansive geldpolitische Schritte der US-Notenbank signalisierten, konnten die Märkte kaum beflügeln.
Bis zum Handelsschluss lagen die Papiere der France Telecom an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Nach einer Hochstufung von Morgan Stanley auf "Overweight" stiegen die Aktien um 2,06 Prozent auf 16,61 Euro. Auf der Gewinnerseite fand man außerdem die zwei größten deutschen Versorger RWE (plus 1,19 Prozent auf 49,61 Euro) und E.ON (plus 0,89 Prozent auf 22,05 Euro). Pernod Ricard mussten hingegen nach einer Herabstufung durch Credit Suisse von "Neutral" auf "Underperform" an Wert abgeben und notierten bei 62,11 Euro um 2,68 Prozent tiefer.
Medienwerte wurden heute verstärkt gesucht, nachdem Morgan Stanley den europäischen Mediensektor auf "attraktiv" hochgestuft und den britischen Medienkonzern ITV auf "Overweight" angehoben hatte. ITV-Aktien legten in London 5,96 Prozent auf 66,70 Pence zu.
Unter den europäischen Technologiewerten konnten Infineon-Aktien von einer guten Branchenentwicklung profitieren. Google und AMD hatten nach starken Quartalszahlen hohe Kursgewinne verzeichnen können. Infineon stiegen schließlich um 3,38 Prozent auf 5,63 Euro
Peugeot verteuerten sich um 4,15 Prozent auf 27,88 Euro, nachdem am Markt das Gerücht aufkam, der größte französische Autohersteller wolle seine Beteiligung am Autozulieferer Faurecia reduzieren. Das Unternehmen dementierte allerdings eine Veräußerung der Anteile.
Carrefour-Aktien bauten ihren Verlust vom Vormittag aus. Die Papiere waren nach einer abgesenkten Gewinnprognose mit einem Abschlag von 4,05 Prozent auf 38,51 Euro bis zum Schluss schlechtester Wert im Euro-Stoxx-50. Carrefour hatte am Donnerstag nach Börsenschluss seine Prognose für den operativen Gewinn des laufenden Jahres wegen Abschreibungen in Brasilien von 3,1 auf 3,0 Mrd. Euro gesenkt.
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Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%)
Wien ATX 2.670,86 - 12,98 -0,48
Frankfurt DAX 6.492,30 + 37,03 +0,57
London FT-SE-100 5.703,37 - 23,8 -0,42
Paris CAC-40 3.827,37 + 8,20 +0,21
Zürich SPI 5.724,52 - 1,43 -0,02
Mailand FTSE MIB 21.062,18 - 32,68 -0,15
Madrid IBEX-35 10.868,20 + 18,50 +0,17
Amsterdam AEX 341,45 + 0,12 +0,04
Brüssel BEL-20 2.658,78 - 4,13 -0,16
Stockholm SX Gesamt 345,88 - 1,54 -0,44
Europa Euro-Stoxx-50 2.841,65 + 5,54 +0,20