US-Börsen kaum verändert erwartet

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Ohne entscheidend neue Impulse werden die US-Börsen am Donnerstag kaum verändert erwartet. Die Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) habe am Vorabend nichts Neues gebracht und nach einer ersten positiv Reaktion hätten Gewinnmitnahmen die Aktienmärkte dann unter Druck gebracht.

Der Blick der Börsianer wandere nun langsam auf die Aussagen vom G20-Gipfel im amerikanischen Pittsburgh. Ohnehin warte der Markt auf eine neue Richtungsvorgabe, hieß es, die beispielsweise von Konjunkturseite durch die Verkäufe bestehender Häuser kommen könnte. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken unterdessen überraschend deutlich und sorgten damit für positive Stimmung.

Übernahmespekulationen blieben unterdessen ein wichtiges Thema im Markt, sagten Börsianer. Der US-Pharmakonzern Abbott Laboratories ist dem "Wall Street Journal" zufolge wieder in das Rennen um die Pharmasparte der belgischen Solvay-Gruppe eingestiegen. In einem Bieterkampf mit dem Schweizer Pharmaunternehmen Nycomed könnte der Verkauf der Pharmasparte zwischen 4 und 5 Mrd. Euro einbringen. Abbott und Solvay arbeiten bereits bei der Vermarktung einiger Medikamente zusammen. Nach früheren Informationen von dpa-AFX aus Finanzkreisen hat Nycomed bereits ein Angebot für das Pharmageschäft vorgelegt, das sich zwischen 4 bis 4,5 Mrd. Euro bewegen soll.

Aktien von Electronic Arts (EA) gaben im vorbörslichen Handel einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Microsoft will einem führenden Manager zufolge kein Angebot für den Spielehersteller abgeben. Am Vortag hatten entsprechende Gerüchte laut Händlern am Markt die Runde gemacht. Ein Analyst hatte sich bereits am Vorabend skeptisch geäußert: EA dürfte seiner Meinung nach kaum auf dem "Radar" von Microsoft sein, da keine größeren Synergien zu erwarten seien.

Ebenfalls im Technologiesektor könnten Suntech-Aktien in Bewegung kommen. Der Chef des größten chinesischen Solarkonzerns, Shi Zhengrong, hat Dumpingvorwürfe der deutschen Konkurrenten zurückgewiesen. "Wir haben eine Gewinnmarge von fast 20 Prozent - wie soll das mit Dumping gehen?", sagte er der "Financial Times Deutschland". "Viele deutsche Solarfirmen sind einfach nicht mehr wettbewerbsfähig. Sie haben in den guten Jahren nicht genug an ihrer Effizienz gearbeitet." Zuvor hatte der Bundesverband Solarwirtschaft angekündigt, er prüfe rechtliche Schritte bei der EU gegen die chinesische Konkurrenz wegen Verdachts auf wettbewerbswidriges Verhalten.

Ein US-Bezirksgericht hat unterdessen im Patentstreit zwischen Eli Lilly und dem weltgrößten Generikahersteller Teva Pharmaceuticals über ein Osteoporose-Mittel zugunsten des Originalherstellers entschieden, wie der US-Pharmakonzern mitteilte. In der Entscheidung ging es um die Methoden der Herstellung von Evista, mit dem Lilly in den ersten sechs Monaten rund 500 Mio. Dollar umsetze.

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