ATX

Wiener Börse schließt schwächer

Teilen

Vor der morgigen Fed-Zinsentscheidung herrscht Zurückhaltung.

Nach einem festen Wochenauftakt hat die Wiener Börse den Handel am Dienstag wieder mit Kursverlusten beendet. Der ATX fiel 24,84 Punkte oder 1,07 Prozent auf 2.298,69 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 19 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.318,00 Punkten.

Europaweit kamen die Märkte am Dienstag wieder etwas zurück, nachdem sie zum Wochenstart noch von der erneut gelockerten Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) profitiert hatten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,17 Prozent, DAX/Frankfurt -0,58 Prozent, FTSE/London -0,55 Prozent und CAC-40/Paris -0,79 Prozent.

Zudem dominierte Zurückhaltung vor der morgigen Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed das Sentiment am Markt, auch wenn nicht mit einer weiteren Erhöhung des Leitzinses gerechnet wird. Allerdings erhoffen sich die Investoren Signale hinsichtlich des weiteren Zinspfades der Fed in diesem Jahr. Einer Anhebung des Leitzinses im Juni wird mittlerweile wieder eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit beigemessen als noch vor wenigen Wochen.

Auch die wieder fallenden Ölpreise trübten die Stimmung unter den Investoren. Erneut aufgeflammte Sorgen um das Rohöl-Überangebot drückten die Kurse für Brent und WTI und in Folge auch Ölaktien europaweit am Dienstag klar ins Minus. Die heimischen Ölwerte schlossen sich dem negativen Trend an: Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) verloren 3,80 Prozent auf 52,85 Euro und rutschten damit ans Ende der Kurstafel ab. OMV büßten 1,58 Prozent auf 24,65 Euro ein.

Auch voestalpine verloren klare 2,14 Prozent auf 29,20 Euro und schlossen damit im Einklang mit dem schwachen europäischen Branchenumfeld, das im Zuge sinkender Metallpreise und enttäuschender Zahlen des britischen Minenkonzerns Antofagasta klar unter Druck geriet. Am oberen Ende der Wiener Kursliste sammelten sich dagegen Bauwerte. Porr stiegen um 1,53 Prozent auf 26,50 Euro, Wienerberger gewannen 0,97 Prozent auf 17,15 Euro und Strabag zogen mit plus 3,13 Prozent auf 24,75 Euro an die Spitze der Kurstafel.

Mit Zahlen rückten in der Früh Mayr-Melnhof in den Blickpunkt. Der Kartonhersteller hat 2015 mehr verdient. Das operative Ergebnis (Ebit) wurde um 10,9 Prozent auf 199,9 Mio. Euro gesteigert, der Jahresüberschuss wuchs um 8,0 Prozent auf 142,1 Mio. Euro. Darüber hinaus soll die Ausschüttung, von der ein Teil (1,60 Euro/Aktie) schon als Zwischendividende ausgezahlt wurde, von 2,60 auf 2,80 Euro je Aktie erhöht werden. Die Titel gingen unverändert zum Vortagesschlusskurs bei 103,00 Euro aus dem Handel

Beim Verbund liegt die Dividende für 2015 nun doch bei 35 Cent je Aktie. Begründet wird dies mit der Unternehmenssatzung. Vor einer Woche hatte der Verbund noch einen Dividendenvorschlag von 30 Cent pro Aktie bekanntgegeben, in Abänderung des Dividendenvorschlags im Geschäftsbericht 2015 von 35 Cent. Die Aktien des Versorgers verloren 2,86 Prozent auf 10,52 Euro.

Indessen ist die Kapsch TrafficCom bei der Ausschreibung für die Errichtung eines elektronischen Mautsystems für Lkw in Slowenien leer ausgegangen. Den Zuschlag hat das Konsortiums der slowenischen Telekom und Q-Free aus Norwegen für 99,9 Mio. Euro erhalten. Mit 114,9 Mio. Euro war das Angebot des heimischen Mautsystemanbieters das teuerste. Die Aktien fielen um 0,84 Prozent auf 30,70 Euro.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.