Trichet-Nachfolge

Finnland hält Liikanen aus EZB-Poker raus

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Ministerpräsidentin Kviniemi sieht aktuell keine Chance für den eigenen Notenbank-Chef.

Finnland wirbt derzeit nicht für seinen Notenbankchef Erkki Liikanen als Nachfolger von EZB-Chef Jean-Claude Trichet. Zurzeit werde kein Lobbyismus betrieben, sagte Finnlands Ministerpräsidentin Mari Kiviniemi am Mittwoch. Ausschließen wollte die Regierungschefin jedoch nichts: "Wenn sich die Situation öffnet und es für Finnland möglich scheint, den Posten zu bekommen, werden wir natürlich agieren". Das sei derzeit aber nicht der Fall.

Nur Außenseiterchancen
Liikanen gilt als Kandidat mit Außenseiterchancen auf die Nachfolge von Trichet im Herbst. Offiziell wurde das Mitglied des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) aber von seinem Heimatland noch nicht ins Rennen geschickt. Favorit für den Tobjob nach dem Rückzug des scheidenden Bundesbank-Präsidenten Axel Weber ist Italiens Zentralbankgouverneur Mario Draghi. Einer Reuters-Umfrage unter Analysten zufolge werden Liikanen nach Draghi die meisten Chancen auf das Amt an der Spitze der EZB zugeschrieben.

Keine Entscheidung bei EU-Gipfel
Die Trichet-Nachfolge wird deutschen Regierungskreisen zufolge nicht auf dem Brüsseler EU-Gipfel diese Woche entschieden. Diese Frage stehe nicht auf der Tagesordnung, hieß es am Mittwoch in den Kreisen. Trichet gibt die Führung der EZB Ende Oktober ab. Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen am Donnerstag und Freitag den künftigen Euro-Rettungschirm beschließen.

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