Apples Snow Leopard läuft schneller

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Seit wenigen Tagen ist eine neue Version von Apples Betriebssystem erhältlich - Snow Leopard. Das Erscheinen der Raubkatze stellt viele Mac-Nutzer vor eine Frage: Lohnt sich ein Wechsel auf die neue Software? Die Antwort hängt vor allem davon ab, welche Vorteile Mac OS X v10.6 Snow Leopard bietet.

"Unsere Ingenieure haben für Snow Leopard 90 Prozent der über 1.000 Projekte in Mac OS X weiterentwickelt", sagt Georg Albrecht, Sprecher von Apple Deutschland in München. Man wolle damit vieles verbessern, vereinfachen oder ganz einfach beschleunigen. Das heißt aber nicht, dass es nun Hunderte neuer Funktionen gibt, über die sich der Nutzer nach dem Installieren des neuen Betriebssystems freuen kann.

Johannes Schuster von der Zeitschrift "c't" hat sich mit den Vorabversionen von Snow Leopard beschäftigt - seine Einschätzung: Viele neue Funktionen darf der Anwender nicht erwarten. "Apple hat aber viel am Unterbau getan, so dass vieles schneller läuft." Zum Beispiel werde die Dauer für das anfängliche Backup bei Time Machine werde um bis zu 80 Prozent reduziert. "Mit Snow Leopard wacht der Mac erheblich schneller auf, und er verbindet sich viel schneller mit drahtlosen Netzwerken", verspricht Georg Albrecht.

Die versprochenen Effekte - "schlank, schnell, noch einfacher zu bedienen" - werden vor allem auf den neuesten Macintosh-Modellen wie den aktuellen MacBooks oder dem Mac Pro sichtbar. Der Anwender bekommt das zu spüren, wenn etwa die Apple-Software "Mail" spürbar flotter selbst riesige Mengen an E-Mails durchsucht.

Sehr flexibel geht Snow Leopard mit dem Thema "64 Bit" um: Während man sich bei Microsoft zwischen einer 32- und einer 64-Bit-Version von Windows entscheiden muss, kann das Apple-System beide Varianten nutzen. Bei 32-Bit-Systemen lassen sich nur maximal vier Gigabyte Hauptspeicher ansprechen, während bei der 64-Bit-Variante dieser Raum quasi unendlich ist.

Snow Leopard nutzt - wo möglich - 64 Bit, kann bei Bedarf aber auf 32 Bit zurückfallen. Die meisten Systemprogramme von Apple sind heute auf die modernere Architektur umgestellt. Die Programmpakete iLife mit Anwendungen wie iTunes oder GarageBand sowie die Büro-Software iWork werden vermutlich beim nächsten größeren Update umgestellt.

Zudem ist Snow Leopard das einzige Betriebssystem mit integrierter Exchange-Unterstützung, erklärt Albrecht. Das dürfte vor allem Anwender freuen, die sich mit ihrem Mac in einem von Microsoft und Windows geprägten IT-Umfeld befinden. Ohne eine extra zu kaufende Software lässt sich das neue Mac OS an Microsofts Kommunikations-Infrastruktur andocken. Windows-Anwender müssen dafür das bezahlpflichtige Programm Microsoft Outlook installieren.

Wie lautet das Fazit? Walt Mossberg, IT-Experte des "Wall Street Journal": Apple habe mit Leopard bereits das beste Betriebssystem gehabt. "Und Snow Leopard macht es ein bisschen besser." Für den Durchschnittsanwender bedeutet das keinen großen Durchbruch. Doch Apple weiß, wie Kunden bei der Stange zu halten sind: Erstmals bietet das Unternehmen ein Upgrade seines Betriebssystems an. Snow Leopard kostet als Upgrade für Nutzer von Mac OS X Leopard nur 29 Euro.

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