Wien

Constantia Flexibles sagt Börsengang ab

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Der Verpackungshersteller sieht keinen guten Abschluss der Transaktion.

Der geplante Börsengang der Constantia Flexibles in Frankfurt und Wien ist gescheitert. Kurz vor Ablauf der Zeichnungsfrist um 16 Uhr warf CEO Thomas Unger am Dienstag das Handtuch und musste den Börsenflop per Aussendung eingestehen.

Eigentlich hätte der IPO samt "Greenshoe" dem österreichischen Verpackungshersteller und vor allem dem Mehrheitseigentümer One Equity Partner (OEP) zwischen 630 und 820 Mio. Euro in die Kassen spülen sollen - doch bald zeichnete sich ab, dass der erhoffte Preis zu hoch gegriffen war und man bestenfalls am unteren Ende der von 19,50 bis 25,50 Euro reichenden Preisspanne laden würde.

Auch das ging sich aber nicht mehr aus und es wurde entschieden, "den IPO nicht weiter zu verfolgen, da kein zufriedenstellender Abschluss der Transaktion, einschließlich der Entwicklung am Sekundärmarkt, gewährleistet werden konnte", hieß es in der Mitteilung.

"Wir bedauern, dass der Börsengang der Constantia Flexibles nicht abgeschlossen werden konnte. Auch ohne die Transaktion ist die Finanzierung der globalen Expansionsstrategie gesichert und Constantia Flexibles wird sein profitables Wachstum fortsetzen", sagte CEO Thomas Unger laut Aussendung.

Das Scheitern des IPO der Constantia Flexibles ist nicht der erste Flop eines österreichischen Konzerns am Börsenparkett seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007/2008. So hatte es 2011 - nachdem es drei Jahre lang keinen IPO an der Wiener Börse gegeben hatte - der Alukonzern AMAG an die Börse gewagt, der Start verlief allerdings recht holprig.

Erst gar nicht zustande gekommen ist 2011 der Börsengang des Photovoltaik-Zulieferers Isovoltaic. Der Skihersteller Head wiederum musste eine Kapitalerhöhung absagen. Und die Pharmafirma Sanochemia hatte mit ihrer Kapitalerhöhung viel weniger Geld eingesammelt als geplant.

2008 hatte der steirische Lagerlogistik- und Automationsanbieter Knapp seinen Börsengang in Wien abgesagt. Im gleichen Jahr hatte auch der Abfallentsorger Saubermacher seinen Börsengang in den Wind geschrieben. Zuvor hatte der steirische Stahlhersteller Breitenfeld das Handtuch werfen müssen, ebenso wie die oberösterreichische Energie AG.

2007 hatte wiederum die Wiener Technologiefirma Frequentis ihren IPO zurück gezogen. Das gleiche tat auch der Baukonzern Strabag, der allerdings im zweiten Anlauf erfolgreich war. Gescheitert war wiederum 2007 der Börsengang des Edelstahl-Unternehmens Breitenfeld.

Die nächste große Börsengeschichte in Wien ist eine voraussichtlich 500 Mio. Euro schwere Anleihe zur Kapitalerhöhung bei der Telekom Austria. Marktgerüchten zufolge könnte die Emission heute, Dienstag, bekannt gegeben werden. Die teilstaatliche Telekom benötigt das Geld um damit die eine Milliarde Euro schwere LTE-Frequenzauktion zu stemmen.

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