Berlin zahlt nicht, IWF steigt aus: Finanzministerin Fekter prüft noch.
Erst drohte der Internationale Währungsfonds (IWF), der zu einem Drittel an der Griechenhilfe beteiligt ist, mit Zahlungsstopp: „Die Griechen müssen sich selbst helfen“, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde .
Jetzt droht mit Deutschland der größte Griechenland-Zahler (80 Milliarden Euro bisher) mit dem Ausstieg: „Ein drittes Griechenland-Hilfspaket ist undenkbar“, hieß es am Montag aus deutschen Regierungskreisen: „Weitere Milliarden an einen Staat, dessen Bankrott ohnehin kaum mehr abzuwenden ist, sind undenkbar“, zitiert die Süddeutsche Zeitung Berliner Beamte.
Die Regierung in Berlin ist nicht mehr bereit, Griechenland über die bisherigen Zusagen hinaus weitere Kredite zur Verfügung zu stellen. Damit wird ein Staatsbankrott in Athen immer wahrscheinlicher: 12,5 Milliarden sollen bis September fließen. Die werden aber erst dann überwiesen, wenn die neue Regierung in Athen ein akzeptables Reformpaket vorlegt.
Ab 27. Juli werden die Prüfer der Troika in Athen ihre Kontrolle fortsetzen.
Fekter wartet die Prüfung der Troika in Athen ab
Finanzministerin Maria Fekter will sich von den neuen Schockmeldungen nicht beeinflussen lassen. Ihr Standpunkt ist klar: „Steigen Deutschland und der IWF tatsächlich aus“, ist ihre Linie, „wird auch Österreich alle weiteren Hilfen an Athen einstellen“.
Bisher sind 2,1 Milliarden an Direkthilfe geflossen. Für 19 Milliarden wurden Haftungen im Rahmen des EU-Rettungsschirms EFSF übernommen.
Fekter möchte bis zur Letztentscheidung den neuen Troika-Prüfbericht sowie das Finanzminister-Treffen Anfang September in Zypern abwarten.