EHEC

Russland hebt Gemüse-Bann teilweise auf

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Frischgemüse aus Belgien und Holland wird wieder importiert.

Nach fast vierwöchigem EU-Handelsboykott wegen EHEC hat Russland seine Grenzen vorerst nur für frisches EU-Gemüse aus den Niederlanden und Belgien wieder geöffnet. Der oberste russische Amtsarzt Gennadi Onischtschenko unterzeichnete nach eigenen Angaben am Dienstag eine Erlaubnis über die Wiedereinfuhr aus den beiden EU-Ländern. Das Papier solle in den nächsten Stunden an die russischen Zollbehörden gehen, sagte Onischtschenko nach Angaben der Agentur Itar-Tass.

Noch keine Erlaubnis für Deutschland
Deutschland hingegen erhalte wegen der EHEC-Verbreitung im Lande keine Erlaubnis, sagte Onischtschenko. Geprüft werde allerdings ein Ende des Boykotts für Lieferungen aus Dänemark, Polen, Spanien, Tschechien und Litauen.

Russland hatte seine Grenzen für frisches Gemüse aus der gesamten Europäischen Union Anfang Juni wegen EHEC dichtgemacht. Die EU hatte die Handelsblockade als völlig überzogen kritisiert. Der Streit belastet die Beziehungen zwischen der EU und Russland. Zuletzt hatten sich beide Seite auf Sicherheitspapiere von Labors für die Gemüselieferungen geeinigt.

Die Niederlande und Belgien dürften wieder Gemüse nach Russland exportieren, weil dort EHEC keine Rolle spiele und die Laboratorien Moskaus Vertrauen hätten, sagte Onischtschenko. Beobachter sehen hinter dem Konflikt auch politische Machtspiele. So wirft Russland der EU im Zuge der Verhandlungen über einen Beitritt Moskaus zur Welthandelsorganisation WTO Doppelmoral vor. Russland fordert zudem einen leichteren Zugang für seine Waren zu westlichen Märkten.

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