Teurer Spaß

Schon jedes 3. Kind braucht Nachhilfe

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Eltern zahlen 127 Millionen Euro. Sogar Volksschüler betroffen.

Die Eltern und ihre Brieftaschen sind in Österreich bei der Nachhilfe gefordert wie noch nie: Mit 77 Prozent fällt der Anteil der Mütter und Väter, die freiwillige Hilfslehrer sind, um zwei Prozentpunkte höher aus als 2010. Für private Nachhilfe zahlen die Eltern heuer 127 Millionen Euro (im Vorjahr: 126 Mio.). Am meisten Geld wurde dafür in Wien ausgegeben am wenigsten in Salzburg. Das ergab eine von der Arbeiterkammer (AK) in Auftrag gegebene Ifes-Umfrage unter 2.760 Haushalten in Österreich.

Eltern im Stress
Nach wie vor lernen mehr als drei Viertel der Eltern nachmittags regelmäßig mit ihren Kindern. Unter Berücksichtigung von Mehrfachnennungen (mehrere Kinder in der Familie) lernen 32 Prozent der Eltern sogar täglich mit den Sprösslingen.

Schulversagen
Fast jeder dritte Schüler braucht private Nachhilfe; hochgerechnet sind das 270.000 Kinder. Für die hohen Belastungen macht AK-Präsident Herbert Trumpel "das alte Halbtagsschulsystem" verantwortlich: "Es übernimmt zu wenig Verantwortung für den Lernerfolg."

85 Prozent der Eltern wünschen sich mehr Förderunterricht, 69 Prozent schulische Nachmittagsbetreuung. Unterrichtsministerin Claudia Schmied dazu: "Gerade die Förderung und Betreuung werden künftig massiv ausgebaut."

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