Korruptionsverfahren

Telekom II-Prozess startet morgen Dienstag

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Ex-Marketingchef soll von Werbeagentur 585.600 Euro ohne Gegenleistung erhalten haben.

Bei den zahlreichen Korruptionsverfahren im Umfeld der teilstaatlichen Telekom Austria startet morgen, Dienstag, das nächste Verfahren. Gerichtsintern wird es als Telekom II-Prozess bezeichnet, den Vorsitz hat einmal mehr Richter Michael Tolstiuk. Angeklagt ist ein ehemaliger Marketingchef, er soll sich mit Scheinrechnungen bereichert haben, es gilt die Unschuldsvermutung.

Neben dem damaligen Telekom Austria-Marketingleiter - er hat anschließend in Deutschland Karriere gemacht - sitzen noch drei weitere Personen auf der Anklagebank, darunter zwei ehemalige führende Mitarbeiter der Werbeagentur Euro-RSC. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, dem Telekommanager 585.600 Euro überwiesen zu haben, ohne dass es dafür eine Gegenleistung gab. Die Werbeagentur managte jahrelang den Werbeetat der Telekom.

In vier Verhandlungstagen im Wiener Straflandesgericht soll nun geklärt werden, ob sich der Manager und die drei Mitangeklagten der Untreue zulasten der Telekom schuldig gemacht haben, die sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligte angeschlossen hat. Es drohen bis zu zehn Jahre Haft. Unter den geladenen Zeugen ist auch der Telekom-Kronzeuge Gernot Schieszler.

Nächste Woche Dienstag geht es im Telekom V-Prozess weiter. Die Staatsanwaltschaft wirft den ehemaligen Telekom-Vorständen Heinz Sundt und Stefano Colombo vor, eine Telekom-Nobelimmobilie am Wiener Schillerplatz weit unter dem Marktwert an den damaligen ÖBB-Chef Martin Huber und dessen Ehefrau verkauft zu haben. Das Verfahren wurde unterbrochen um ein weiteres Gutachten einzuholen. Alle Angeklagten haben sich nicht schuldig bekannt.

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