Treichl: "Griechenland-Hilfe sehr positiv zu bewerten"

Teilen

Der Vorstandchef der Erste Group, Andreas Treichl, hält das zusammengestellte Hilfspaket der Euroländer für Griechenland "für eine angemessene Reaktion", das zu einer Stabilisierung führen werde. "Die Schritte der letzten Tage sind sehr positiv zu bewerten, aber die Situation in Griechenland als risikolos zu betrachten, wäre sehr naiv." Die Hilfe für Griechenland sei ein "ganz großer und schwerer Test für die EU".

Die schwierige Situation für Griechenland und die EU und insgesamt sei eine große Herausforderung für Politik, Wirtschaft und die EZB: "Wenn alle Partner hier unbeschadet rauskommen wollen, so wird das ein hohes Ausmaß an Disziplin, Ausdauer und Kooperation benötigen", so Treichl. Aus jetziger Sicht von einem niedrigen Risiko zu sprechen, halte er für verfrüht. "Wir können alle nur hoffen, das es gut ausgeht."

Zur Lage der Banken in Osteuropa meinte der Erste-Chef, diese hätten die Wirtschaftskrise ziemlich gut überstanden. Dazu habe nicht nur beigetragen, dass es in der Region keine toxischen Papiere in den Banken gegeben habe, wie in manch anderen westeuropäischen Ländern, sondern auch die enge und gute Kooperaton zwischen der Politik und der Wirtschaft.

Aus Sicht der Erste wird sich durch die Fusion im Raiffeisen-Sektor nicht viel ändern, so Treichl. Eine solche Fusion würde vor allem Österreich betreffen, wo die Marktanteile seit Jahren stabil verteilt seien. "In CEE bleibt die Konkurrenzsituation ebenfalls unverändert, vor allem da die RI vor allem in der Ukraine und in Russland tätig ist, während wir hauptsächlich in den EU-Staaten Zentraleuropas stark sind".

Wenn Basel III so kommen sollte, wie es derzeit konzipiert ist, werde dies ziemlich dramatische Auswirkungen auf die Kredivergabe haben. Treichl geht aber davon aus, dass Basel II noch viel "realwirtschafts-freundlicher" werden wird.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.