Die chinesische Telekom-Gruppe Hutchinson Whampoa will einen 29,9-prozentigen Anteil an der Telecom Italia übernehmen. Dies soll im Rahmen eines Plans zur Fusion der italienischen Hutchinson-Tochter "3 Italia" mit der Telecom Italia erfolgen, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero" am Dienstag.
Die Übernahme des Aktienpakets an der Telecom Italia gilt als Bedingung der Chinesen für das grüne Licht zur Integration mit "3 Italia", so das Blatt.
Das Interesse Hutchinson Whampoa beflügelte am Dienstag die Aktien der Telecom Italia an der Mailänder Börse. Die Papiere des Telekom-Unternehmens legten um fünf Prozentpunkte auf 0,6 Euro zu. Telecom Italia bestätigte daraufhin in einer Presseaussendung, dass nicht verbindliche Gespräche mit Hutchinson Whampoa in Hinblick auf eine Integration mit "3 Italia" im Gange seien. Das Thema soll bei der Sitzung des Aufsichtsrates am Donnerstag besprochen werden.
Die hoch verschuldete und defizitäre Telecom Italia hat nicht nur im Heimatmarkt zu kämpfen, sondern auch in Brasilien und Argentinien. Der frühere Monopolist sucht deshalb nach Auswegen. Der Einstieg eines ägyptischen Investors scheiterte im vergangenen Jahr. Er hätte Telecom Italia 3 Mrd. Euro in die Kassen gespült, wäre aber auch mit einem Strategiewechsel verbunden gewesen.