Experten warnen

Flugsicherheit in GEFAHR: Personalmangel führt zu Horror-Unfällen

Schwere Flugzeugunglücke erschüttern die Welt – 244 Todesopfer allein im letzten Jahr. Experten warnen vor zunehmenden Risiken durch Personalmangel und überlastete Systeme, während die Luftfahrtbranche mit Sicherheitsproblemen kämpft. 

Flugzeuge gelten als sicherstes Verkehrsmittel der Welt – doch aktuelle Analysen enthüllen beunruhigende Trends. Das Risiko, bei Flugreisen zu sterben, sinkt nicht mehr wie in den vergangenen Jahrzehnten. Stattdessen häufen sich Zwischenfälle, die auf strukturelle Probleme hindeuten. Experten schlagen Alarm: Die Belastungsgrenze des Systems ist erreicht.

Neue Schreckensmeldungen zu Flugzeug-Unfällen

Die Schreckensmeldungen reißen nicht ab: Im Juni stürzte eine Boeing 787 der Air India kurz nach dem Start in ein Wohngebiet – 260 Menschen starben. Im März verunglückte ein Flugzeug vor Honduras mit 13 Todesopfern. Ende Januar kollidierten in Washington ein Passagierjet und ein Black-Hawk-Hubschrauber, 67 Menschen verloren ihr Leben. Die frühere FAA-Vizechefin Katie Thomson bezeichnet den Washington-Vorfall als „ein extrem seltenes Ereignis", aber auch als „ein Zeichen für die Belastung des Systems".

Die US-Zeitung „Politico" deckt in einer umfassenden Datenanalyse auf: 2024 war das tödlichste Jahr für US-Fluggesellschaften seit 2004. Besonders alarmierend: Die Zahl der Flugzeugunglücke ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten kaum zurückgegangen. Schwere Verletzungen bei solchen Unfällen traten 2023 und 2024 überdurchschnittlich häufig auf. Dazu zählen Knochenbrüche, Organschäden, schwere Verbrennungen und längere Krankenhausaufenthalte – oft verursacht durch Turbulenzen oder harte Landungen.

Die Probleme im US-Luftfahrtsystem sind vielschichtig. Eine Untersuchung des National Transportation Safety Board (NTSB) identifiziert zunehmenden Druck, überfüllten Luftraum und überlastete Fluglotsen als Hauptursachen. Hassan Shahidi, Präsident der Flight Safety Foundation, bringt es auf den Punkt: „Wir erleben derzeit einen regelrechten Mangel an Fluglotsen, Technologie und Infrastruktur." In Washington musste der verantwortliche Fluglotse zum Zeitpunkt der Katastrophe offenbar die Arbeit von zwei Personen übernehmen.

Personalkrise trifft die Luftfahrt HART

Die Branche kämpft mit massivem Fachkräftemangel. Airbus-Manager Christian Scherer warnt: „Unsere Branche hat, wie auch die Wirtschaft insgesamt, eine Schicht von Experten verloren, die nicht mehr zurückkommen." Besonders betroffen: Fluglotsen, Mechaniker und Piloten – Spezialisten, die auch in anderen Branchen begehrt sind. Viele erfahrene Mitarbeiter mit hohen Gehältern wurden von Airlines entlassen – ausgerechnet jene mit der meisten Erfahrung.

Die Ausbildungssituation verschärft das Problem zusätzlich. Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt prognostiziert einen Mangel von 5000 Piloten allein in Europa, „und zwar vor allem die Erfahrenen wie Kapitäne". Gleichzeitig fehlen Wartungskapazitäten für die Maschinen. Eine Airbus-Studie aus dem Vorjahr kommt zum beunruhigenden Schluss: „Die Risiken und die Sicherheitsherausforderungen in der Luftfahrt steigen in den nächsten 20 Jahren."

Menschliches Versagen – nicht technische Fehler – stellt laut „Handelsblatt" das Hauptproblem dar. Während sich Technik nachrüsten lässt, wiederholen Menschen dieselben Fehler, besonders unter Druck und bei Überforderung. Der Personalmangel verstärkt diesen Effekt. Gleichzeitig wächst die Flugzeugflotte weltweit, was die Wahrscheinlichkeit von Zwischenfällen erhöht. Die Kombination aus mehr Flugzeugen und weniger qualifiziertem Personal schafft ein gefährliches Spannungsfeld.

Zahlen geben TROTZDEM Entwarnung

Trotz aller Warnzeichen: Die reinen Statistiken relativieren die Angst vorm Fliegen. Nach Angaben des Weltluftfahrtverbands IATA ereigneten sich 2024 im kommerziellen Luftverkehr insgesamt 46 Unfälle – sowohl mit Personenschäden als auch mit erheblichen Sachverlusten. Bei sieben dieser Unfälle kamen Menschen ums Leben. Die Gesamtzahl von 244 Todesopfern liegt zwar höher als 2023, bleibt jedoch deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2010.

Die Branche arbeitet aktiv an Verbesserungen. In den 2000er Jahren startete eine Initiative für straffreien Datenaustausch zwischen Fluggesellschaften, Herstellern, Gewerkschaften und Behörden. Hassan Shahidi erklärt: „Dadurch konnten [die FAA und die Industrie] potenzielle Probleme genau identifizieren und dann Schulungen und Technologien zu deren Lösung einführen." Die FAA setzt zudem auf maschinelles Lernen zur Früherkennung von Risiken und installiert Warnsysteme für Fluglotsen bei drohenden Landebahn-Konflikten.

Wachsende Probleme

Die Recherchen von „Politico" und anderen Medien zeigen: Flugzeuge bleiben zwar statistisch sehr sichere Verkehrsmittel, doch die Branche steht vor wachsenden Herausforderungen. Personalmangel und Wartungsprobleme könnten sich in den kommenden Jahren verschärfen. Für Passagiere bedeutet das: Das Fliegen wird nicht grundsätzlich gefährlicher – aber die Luftfahrtindustrie muss jetzt handeln, um das hohe Sicherheitsniveau langfristig zu halten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten